Montag, 03. Februar 2025

Gesund im Schulalltag

Gesundheit ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Bildungsprozesses. Ohne körperliches und geistiges Wohlbefinden fällt es Schülern schwer, sich zu konzentrieren und kreativ zu denken. Gleichzeitig verbringen Kinder und Jugendliche den Großteil ihrer Zeit in der Schule, was diesen Lebensbereich zu einer wichtigen Plattform für nachhaltige Gesundheitsförderung macht.

Abbildung 1: oksix (39153996) / Adobe Stock 

Im Schulalltag können gesunde Routinen entwickelt und Wissen vermittelt werden, das über die Schulzeit hinauswirkt und eine wichtige Basis für eine gesunde Entwicklung schafft.


Projekte für ein gesundheitsförderndes Lernumfeld als Basis für die Zukunft

Programme zur Förderung eines gesunden Schulalltags setzen genau hier an. Sie schaffen Strukturen und Angebote, die nicht nur die Schüler, sondern auch Lehrkräfte und Eltern in den Prozess einbinden. Dadurch entsteht eine gesunde Lernumgebung, die zu einem besseren Wohlbefinden und einer gesteigerten Leistungsfähigkeit beiträgt.


Gesundheitsförderung in der frühen kindlichen Entwicklung

In der frühkindlichen Entwicklung profitieren Kinder besonders von bewusst gesunden Alltagsroutinen. Durch gesunde Gewohnheiten werden früh die Weichen für eine positive Entwicklung und einen nachhaltig bewussten Lebensstil gestellt.

Mit zwei Projekten im Rahmen von „Gesund in Kita und Schule“ fördert die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER die gesunde Entwicklung von Kindern. Das KiTa-Projekt Florina Fit wendet sich an die Kleinsten, das Schulprojekt Pfiffix soll im Rahmen einer AG Kinder in der 1. und 2. Klasse sowie deren Eltern für Sport und eine gesunde Lebensweise begeistern.

Mit „Gesund in Kita und Schule“ legt der Versicherer den Fokus auf nachhaltige Gesundheitsförderung im Lernumfeld. Das Angebot nimmt die gesunde Entwicklung von Kindern in zwei unterschiedlichen Lebensphasen in den Blick: der frühkindlichen Entwicklung im Kindergartenalter und der weiteren Entwicklung in der frühen Schulzeit. Die einzelnen Bestandteile des Programmes sind an den spezifische Bedürfnissen der jeweiligen Altersgruppe ausgerichtet.

Mit dem Projekt „Florina Fit“ wendet sich die familienorientierte Krankenkasse an Kinder im Vorschulalter. Das Konzept setzt auf spielerische Elemente, die Freude an Bewegung und gesunden Gewohnheiten vermitteln. In kleinen Gruppen lernen die Kinder beispielsweise, wie sie sich mit einfachen Übungen im Alltag ganz nebenbei fit und beweglich halten können. Ergänzt wird das Angebot durch anschauliche Materialien und Geschichten, die die Inhalte kindgerecht aufbereiten und so nachhaltig im Bewusstsein der Kinder verankern.

Für Grundschüler der ersten und zweiten Klasse bietet die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTRICKER das Projekt „Pfiffix“ an. Dieses Programm findet im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft statt und kombiniert Bewegung und Ernährungsbildung für Kinder mit essenzieller Elternarbeit. Die Schüler nehmen an spannenden Aktivitäten teil, die nicht nur körperliche Fitness fördern, sondern auch soziale Kompetenzen stärken. Besonders wichtig für den nachhaltigen Erfolg des Angebotes ist die Einbindung der Eltern. Durch Workshops und gemeinsame Veranstaltungen wird das Gelernte in den Familienalltag integriert, damit die Inhalte langfristig wirken und gesunde Weichen stellen können.

 

Die Schule als gesundheitsfördernder Lebensraum

Eine ganzheitliche Schulbildung umfasst mehr als reine Wissensvermittlung. Sie fördert soziale Kompetenzen und prägt die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen maßgeblich mit. Als Plattform für grundlegende Entwicklungs- und Bildungsarbeit bietet die Schulumgebung damit viele wichtige Ansatzpunkte, um gesunde Lebensgewohnheiten zu etablieren. Damit spielt die Schule eine Schlüsselrolle in der gesundheitlichen Entwicklung junger Menschen.

Eine gesundheitsfördernde Schule integriert wesentliche Aspekte eines gesunden Alltags in alle Bereiche des Schullebens: vom Unterricht über die Pausengestaltung bis hin zur Schulverpflegung. Ein Projekt, das diese Perspektive unterstützt, ist das Programm „Gesund macht Schule“, das in Kooperation mit der Ärztekammer Nordrhein ins Leben gerufen wurde. Ziel des Programms ist es, Gesundheit nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren und dabei nicht nur Schüler, sondern auch Lehrkräfte und Eltern einzubeziehen.

„Gesund macht Schule“ bietet eine Vielzahl von Maßnahmen, darunter Unterrichtseinheiten zu essenziellen Themen wie Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung. Lehrkräfte erhalten Schulungen und Materialien, die sie dabei unterstützen, gesundheitsrelevante Themen im Unterricht zu behandeln und den Schülern wertvolles Wissen für einen gesünderen Lebensstil in altersgerechter Form zu vermitteln. Darüber hinaus gibt es Workshops und Elternabende, die das Bewusstsein für gesundheitsfördernde Maßnahmen stärken und Eltern praktische Tipps für den Alltag geben.

Das Konzept zeigt, wie eine umfassende Gesundheitsförderung aussehen kann, die sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit berücksichtigt.


Die Ernährung als Schlüssel zur Gesundheit

Eine ausgewogene Ernährung bildet die Grundlage für körperliches und geistiges Wohlbefinden. Kinder, die gesund essen, haben mehr Energie, sind konzentrierter und widerstandsfähiger gegenüber Stress und Krankheitserregern. Leider zeigt sich in vielen Studien, dass Kinder in Deutschland oft zu wenig Obst und Gemüse konsumieren. Hier setzt das EU-Programm „Schulobst und -gemüse“ an, das jeweils von den Ländern umgesetzt wird.

Dieses Programm stellt Schulen kostenlos frisches Obst, Gemüse und teilweise Milchprodukte zur Verfügung. Die Lebensmittel werden regelmäßig geliefert und in den Pausen an die Schüler verteilt. Ziel ist es, den Kindern den Zugang zu gesunden Lebensmitteln zu erleichtern und sie gleichzeitig an einen gesunden Lebensstil heranzuführen.

Begleitend dazu bietet das Programm pädagogische Maßnahmen und Informationen an. Lehrer erhalten Unterrichtsmaterialien, die sie dabei unterstützen, das Thema Ernährung in den Schulalltag zu integrieren. Projekttage, bei denen die Kinder selbst Obst und Gemüse verarbeiten, fördern nicht nur die Wertschätzung für gesunde Lebensmittel, sondern auch soziale Kompetenzen und Teamarbeit.

Der Ansatz verdeutlicht nicht nur, wie wichtig gesunde Ernährung für eine altersgerechte Entwicklung ist, sondern auch, wie einfach und wirkungsvoll Gesundheitsförderung im Schulumfeld umgesetzt werden kann.


Prävention gegen Stress und psychische Belastung

Die Anforderungen an Schülerinnen und Schüler im Lernalltag sind heute höher denn je. Hausaufgaben, Prüfungen und der Druck, gute Leistungen zu erbringen, führen bei vielen Kindern und Jugendlichen bereits in jungen Jahren zu Stress. Hinzu kommen soziale Herausforderungen wie Mobbing oder der Umgang mit schädlichen Inhalten in den sozialen Medien. Um diesen Belastungen entgegenzuwirken, werden Programme wie die Kampagne „MindMatters“ ins Leben gerufen.

„MindMatters“ ist ein Angebot zur Förderung der psychischen Gesundheit in Schulen und wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt. Es bietet Schulen ein umfangreiches Materialpaket, das Themen wie Achtsamkeit, Resilienz und Konfliktlösung behandelt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Prävention von Stress und dem Gefühl der Überforderung. Durch Übungen zur Achtsamkeit lernen Schülerinnen und Schüler, wie sie ihre Gedanken und Gefühle bewusst wahrnehmen und konstruktiver mit schwierigen Situationen umgehen können. Ergänzt wird das Angebot durch gezielte Schulungen für Lehrkräfte, die ebenfalls mit den Herausforderungen des Schulalltags konfrontiert sind und zusätzliche Strategien an die Hand bekommen sollen, um ihre Schülerinnen und Schüler kompetent auf ihrem Weg durch die Schullaufbahn begleiten zu können.

Das Programm hat sich in zahlreichen Schulen als effektiv erwiesen und zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit als wesentlichen Faktor wahrzunehmen und gezielt zu fördern.


Die Rolle von Bewegung im Schulalltag

Bewegung ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch Instituts, die als einzige umfassende Studie in diesem Bereich die Gesundheit junger Menschen in den Blick nimmt, zeigt: Bereits KiTa- und Grundschulkinder sind im Alltag von Bewegungsmangel betroffen, der als Ursache für frühes Übergewicht angeführt werden kann.

Wissenschaftliche Studien zeigen darüber hinaus, dass körperliche Aktivität nicht nur die Fitness und die körperliche Gesundheit steigert, sondern auch die Konzentrations- und Lernfähigkeit verbessert. Diese Erkenntnis nutzen Programme wie „Fit durch die Schule“.

Das Programm für einen bewegten Schulalltag unterstützt Einrichtungen dabei, neue Bewegungsangebote zu schaffen. Schulen können finanzielle Mittel beantragen, um Sportgeräte anzuschaffen oder innovative Projekte umzusetzen. Ob Tanzkurse, Kletterwände oder zusätzliche Pausenangebote, die Bandbreite des Programmes „Fit durch die Schule“ bietet vielfältige Möglichkeiten, um mehr Bewegung in den Schulalltag zu integrieren und den gesundheitlichen Folgen von frühem Bewegungsmangel aktiv entgegenzuwirken.

Programme und Angebote zur Förderung von Gesundheitsbewusstsein in Schulen sind mehr als nur kurzfristige Maßnahmen – sie sind Investitionen in eine nachhaltig gesündere Zukunft. Programme wie „Pfiffix“, „Gesund macht Schule“ oder „MindMatters“ zeigen, wie vielfältig und effektiv Gesundheitsförderung sein kann.

Die Projekte fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das soziale Miteinander. Schüler lernen, im Team zu arbeiten, Konflikte zu lösen und sich gegenseitig zu unterstützen. Indem Schulen Gesundheit zu einem zentralen Bestandteil ihres Alltags machen, schaffen sie nicht nur eine bessere Lernumgebung, sondern auch wichtige Grundlagen für ein gesundes und erfülltes Leben der Schüler.