Donnerstag, 27. Oktober 2022

Tipps für die Karriereplanung nach der Schule

„Was willst du eigentlich mal werden?“ - Diese Frage hören Schülerinnen und Schüler häufig. Während einige schon während ihrer Schulzeit wissen, welchen Beruf sie später ergreifen möchten, haben viele noch keine Antwort darauf. Grundsätzlich gilt: Je früher du weißt, wohin dich dein Weg führen soll, desto besser! Wir erklären dir, wie du deine eigene Karriere planen kannst.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O

Du hast deinen Schulabschluss in der Tasche oder bist kurz davor und weißt nicht, wie es anschließend weitergehen soll? Dann ist es an der Zeit, die eigene Karriere zu planen und deine Ziele in einem Karriereplan festzuhalten.

Dieser enthält deine persönliche Strategie, die du verfolgen kannst, um deinen Wunschberuf zu finden. Aber worauf kommt es dabei an? Zunächst ist es wichtig, so früh wie möglich mit der eigenen Karriereplanung zu beginnen. Je früher dir bewusst ist, was du beruflich machen und erreichen möchtest, desto schneller wirst du dein Karriereziel erreichen.

Bedenke aber, dass sich eine Karriere nicht von heute auf morgen plant. Nur wenn du genügend Zeit in die Planung deines beruflichen Werdegangs investierst, passt dein Karriereplan auch zu dir als Mensch, zu deinen Interessen und Fertigkeiten.

Was gehört in einen guten Karriereplan?

Bei der Erstellung eines Karriereplans gilt es viele Dinge zu berücksichtigen. Der wichtigste Punkt ist die Festlegung deines Karriereziels. Dieses sollte zu deinen beruflichen Erwartungen passen und deine Interessen und Stärken widerspiegeln. Wenn sich deine Eltern wünschen, dass du Arzt wirst, du aber lieber als Tierpfleger arbeiten möchtest, weil du Tiere liebst, sollten sie diesen Wunsch respektieren. Ein Job, den du nicht gern und aus voller Überzeugung machst, wird dich auf Dauer nicht glücklich machen. Daneben spielen bei der Karriereplanung aber auch weitere Punkte eine Rolle.


1. Festlegung der Ziele

Stelle dir zunächst folgende Fragen:

  • In welchem Bereich möchte ich arbeiten?
  • Was will ich dort erreichen?
  • Wie viele Stunden möchten ich pro Woche arbeiten?
  • Wie hoch soll mein Verdienst sein?

Außerdem ist es ratsam, darüber nachzudenken, was du im privaten Leben erreichen willst. Möchtest du einmal heiraten, Kinder bekommen, ein Haus bauen oder in einem anderen Land leben? Diese und weitere Fragen können in Bezug auf deine spätere Karriere von großer Bedeutung sein.

Wenn du weißt, was du im beruflichen und privaten Leben erreichen möchtest, überlege, wie du deine gesteckten Ziele umsetzen kannst. Denke darüber nach, welcher Beruf zu dir, deinen Karriere-Vorstellungen und deinem Lebensplan passen könnte. Sprich gegebenenfalls mit Freunden und Bekannten darüber, recherchiere selbsttätig oder lasse dich bei deiner Karriereplanung professionell unterstützen.

2. Persönliche Reflexion

Eine gute Selbstreflexion spielt sowohl vor als auch während der Karriere eine wichtige Rolle. Du solltest dir darüber im Klaren sein, was du kannst, was du möchtest und was du dir wünschst. Nicht jeder möchte beispielsweise in einer Führungsposition arbeiten. Und nur, weil ein Job sehr gefragt und gut bezahlt ist, heißt das nicht, dass er dir auch liegt und du gewillt bist, den privaten und zeitlichen Preis dafür zu zahlen.

Allerdings können sich die eigenen Präferenzen im Laufe des Lebens verändern. Deshalb ist es wichtig, die persönlichen Wünsche und Ziele immer wieder zu hinterfragen, gegebenenfalls neu zu definieren und flexibel zu bleiben.


3. Aussagekräftiger Lebenslauf

Wer einen guten Job bekommen möchte, benötigt einen aussagekräftigen Lebenslauf. An diesem kannst du bereits während deiner Schul- und Ausbildungszeit arbeiten, indem du Praktika oder Auslandsaufenthalte absolvierst. Durch die Teilnahme an Sprachkursen, IT-Schulungen oder anderen E-Learning-Kursen, die deine Kenntnisse in bestimmten Bereichen erweitern, wertest du deinen Lebenslauf ebenfalls auf.

Praktika

Praktika während und nach der Schule bieten dir die Möglichkeit herauszufinden, wo deine Interessen liegen. Sie dienen dazu, eine erste Orientierung in der Berufswelt zu erlangen. Du kannst dir ein Bild von täglichen Arbeitsabläufen machen und erweiterst gleichzeitig deine Kenntnisse und Fertigkeiten auf einem bestimmten Gebiet.

Möglicherweise stellst du nach einem Praktikum fest, dass dein bisheriger Traumberuf doch nicht der richtige für dich ist. Dann kommt möglicherweise ein Auslandsaufenthalt nach der Schule für dich in Frage. Dieser bietet dir die Möglichkeit herauszufinden, wo deine tatsächlichen Interessen liegen.

Auslandsaufenthalt 

Viele junge Menschen halten sich nach der Schule für eine längere Zeit im Ausland auf. Zum einen, um herauszufinden, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Zum anderen, um das Land und seine Kultur besser kennenzulernen und die Sprache zu erlernen. Auch im Lebenslauf macht sich ein Auslandsaufenthalt gut. Tatsächlich erwarten viele Unternehmen heute sogar, dass Bewerberinnen und Bewerber Auslandserfahrungen mitbringen. Denn neben den Sprachkenntnissen erlangst du bei einem Aufenthalt im Ausland wertvolle Fähigkeiten, die die potenziellen Arbeitgeber sehr zu schätzen wissen, wie zum Beispiel

  • Teamfähigkeit,
  • Kommunikationsfähigkeit,
  • Organisationstalent,
  • Flexibilität,
  • interkulturelle Kompetenzen,
  • Anpassungsfähigkeit sowie
  • Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit.

Bei einem Auslandsaufenthalt kann es sich um ein Praktikum oder eine Fortbildung im Ausland, eine Sprachreise, einen Au-Pair-Aufenthalt, ein Work-Travel-Programm oder ein Auslandsstudium handeln.

Soziales Engagement

Auch mit einem Ehrenamt (zum Beispiel eine Tätigkeit in einer sozialen Einrichtung, Alltagshilfe für kranke und alte Menschen oder eine Arbeit bei der freiwilligen Feuerwehr) förderst du deine Karriere. Ein soziales Engagement kann im späteren Bewerbungsprozess von Vorteil sein. Zum einen sammelst du im Ehrenamt erste Berufserfahrung, zum anderen verfügst du über Verantwortungsbewusstsein und andere wichtige Soft Skills.

Berufsausbildung oder Studium?

Je nachdem, welchen Beruf du anstrebst, kommt nach der Schule eine Berufsausbildung oder ein Studium für dich in Frage.

Neben der Standardausbildung ist die duale Ausbildung die gängigste Form der Berufsausbildung. Hierbei erlernst du die theoretischen Kenntnisse für deinen angestrebten Beruf in einer Berufsschule, während du die praktischen Fertigkeiten in einem Ausbildungsbetrieb erwirbst. Damit wirst du optimal auf deine künftige Tätigkeit vorbereitet.

Mit dem Abitur in der Tasche hast du die Möglichkeit, ein Studium an einer Hochschule zu absolvieren, um zum Beispiel einen Bachelor-Abschluss zu erwerben. Auch hier solltest du im Vorfeld genau überlegen, welcher Studiengang für dich in Frage kommt.

Fazit: Eine gute Karriereplanung ist wichtig

Nach der Schule stehen dir zahlreiche Wege offen, die dich in die Berufswelt führen. Ein persönlicher Karriereplan, in welchem du kontinuierlich deine Wünsche und Ziele notierst, hilft dir dabei. Sammle Erfahrungen, zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums oder Auslandsaufenthalts, und finde heraus, welche Arbeit zu dir und deinen Stärken passt. Mit Wissensdurst und einer guten Portion Motivation gelingt dir der Einstieg ins Berufsleben!