Dienstag, 22. August 2023

Sicher im Internet unterwegs – Wie Eltern ihre Kinder schützen

Irgendwann ist es so weit: Gerade noch ganz klein, macht das Kind im Verlauf des Lebens immer mehr eigene Erfahrungen. Eltern können dies fördern, unterstützen und bis zu einem gewissen Punkt mittragen. Hier ist es wichtig, vertrauensvoll miteinander umzugehen, damit auch der Nachwuchs nicht in die Versuchung kommt, gewisse Dinge heimlich zu tun.

Besonders wichtig ist hierbei der Umgang mit dem Internet. Irgendwann kommen Kinder daran nicht mehr vorbei. Spätestens in der Schulzeit gibt es Dinge, die nachgelesen werden müssen. Hier ist das Internet natürlich das Mittel der Wahl und schon kommt eines zum anderen.

Es werden erste Schritte allein unternommen und das ist auch in Ordnung. Doch genau hier braucht es einen gewissen Schutz. VPN ist eine Möglichkeit, reicht aber noch lange nicht aus, um die Datenwelt wirklich sicher zu machen.

Hier erhalten Sie Tipps, die diese ersten Schritte leichter machten und Eltern eine große Last von den Schultern nehmen.

 

Der Aufenthaltsort

Es ist wichtig, genau zu wissen, wo ihr Kind unterwegs ist. Das Internet ist groß, schnell kann es sich verirren und auf Seiten wandern, die gar nicht für den Nachwuchs geeignet sind.

Somit ist es sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen.

Schauen Sie sich ruhig den Verlauf an und überprüfen Sie, was gesucht wurde. Im besten Fall sind Sie selbst mit dabei. Da das aber nicht immer geht, können Sie es auf diese Weise versuchen.

Das mag sich im ersten Moment seltsam anfühlen. Schließlich wollen Sie Ihr Kind nicht überwachen. So sollten Sie es auch nicht sehen. Sie als Eltern sind sogar verpflichtet, auf die Inhalte im Internet achtzugeben. Es fällt in die Fürsorgepflicht und ist somit völlig in Ordnung. Schließlich geht es um die Sicherheit Ihres Kindes und diese kann auch im Internet durchaus gefährdet sein.

 

Eigene Benutzeroberfläche

Sie wissen es sicher: Wenn Sie ein Smartphone kaufen, ist die Benutzeroberfläche vorgegeben. Viele Dinge sind schon als Standartsoftware enthalten.

Es kann aber auch sein, dass Ihr Kind das alles gar nicht braucht. Oft handelt es sich auch um Programme, die ausschließlich für die Nutzung Erwachsener gedacht sind.

Das ist aber kein Problem. Legen Sie zusammen mit Ihrem Kind eine neue Oberfläche an. Dort sind am Schluss nur Programme zu finden, die auch wirklich gebraucht werden und nicht verleiten, etwas Falsches zu tun.

Auf diese Weise ist das Kind nicht nur geschützt, sondern die Bedienung wird auch deutlich vereinfacht. Schließlich ist es doch viel leichter, nur die Programme auf der Oberfläche zu finden, die wirklich gebraucht werden. Wer möchte schon lange suchen? Ihr Kind hat somit einen deutlichen Vorteil und wird sich über diese Einstellung sicherlich freuen.

 

Richtige Software für das Alter

Es gibt so viele Programme, Spiele und Anwendungen, dass der Überblick schnell verlorengehen kann.

Hier ist es wichtig und hilfreich, auf die Altersempfehlungen zu achten. Ist Ihr Kind erst 10 Jahre alt, hat ein Spiel, dass eine Freigabe ab 12 Jahren hat, nicht unbedingt etwas auf dem Handy verloren. Es gibt natürlich auch Einzelfallentscheidungen, bei denen das in Ordnung ist, aber wo wird das die Grenze gezogen?

Versuchen Sie, Grenzen zu ziehen und das Angebot dem Alter entsprechend einzugrenzen. Nur so können Sie wirklich sicher sein, dass Ihr Kind sich auf sicherem Gebiet bewegt und das jeden Tag.

Eine gewisse Lockerheit ist in Ordnung, aber diese sollte nicht ausgenutzt und immer weiter ausgedehnt werden.

 

Beschränkungen im Downloadbereich

Wie schnell ist es passiert: Eine App ist heruntergeladen. Das braucht nur einen Klick und dann ist es schon geschehen. Oftmals schon im Verlauf einer Werbung, oder eigenhändig, weil das Bild so schön aussah. Zumindest nach Aussage des Kindes. Was wirklich hinter der App steckt, kann natürlich erst dann herausgefunden werden, wenn sie schon installiert wurde.

So weit muss es aber nicht kommen. Es gibt heute schon die Möglichkeit, dass Apps nur mit Freigabe heruntergeladen werden können. Dazu gibt es Programme auf den Handys der Eltern. Es erfolgt eine Mitteilung, was das Kind herunterladen möchte. Dann kann Mama oder Papa das bestätigen oder ablehnen. Ganz einfach und sicher.

Es kann aber auch schon zuvor eine Sperre auf dem Handy des Kindes installiert werden, dass gewisse Dinge nicht heruntergeladen werden können.

 

Suchmaschinenfilter

Das Integrieren eines Filters im Bereich der Suchmaschine ist von großem Vorteil. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was dort alles warten kann?

·      Anstößige Bilder

·      Nicht jugendfreier Inhalt

·      Zweideutige Worte

Es passiert so schnell. Es wird ein Wort eingegeben und schon erscheint etwas, was für Kinderaugen gar nicht bestimmt ist. Hier kann ein Filter in der Suchmaschine helfen. Dieser ermöglicht es, dass nur Inhalte angezeigt werden, die wirklich für das Alter und die Suche des Kindes bestimmt sind.

Wer das nicht möchte, und es leichter haben will, kann auch eine Suchmaschine wählen, die nur Inhalte für Kinder beinhaltet. Auch das gibt es heute schon. Hier muss der Nachwuchs aber darauf sensibilisiert sein, nur diese Suchmaschine zu nutzen und nicht doch auf eine andere zurückzugreifen.

Es sollte aber auch beachtet werden, kann kein Filter zu 100 % funktioniert. Es besteht somit immer die Möglichkeit, dass ein „schlechter“ Inhalt angezeigt wird. Ein Blick kann sich immer lohnen, um wirklich sicher zu sein.

 

Begrenzte Nutzungsdauer

Was Spaß macht, möchte jedes Kind natürlich so lange wie möglich erleben. Das ist beim Handy nicht anders.

Das Spiel ist spannend oder das Surfen im Internet kann gar nicht lange genug gehen. Die Bitte nach dem Aufhören wird oft überhört oder schnell weggewischt.

Damit Sie hier als Mama oder Papa nicht immer wieder neuen Diskussionen ausgesetzt sind, sollte eine Begrenzung der Nutzungsdauer eingerichtet werden. Das geht ganz einfach.

Auch hierbei kann es sich z.B. um ein Programm auf dem eigenen Handy handeln, dass eine Zeit von zwei Stunden am Tag vorgibt. Ist dieses Zeit Limit erreicht, geht das Handy des Kindes aus.

Keine schlechte Idee, besonders dann, wenn die Schule ruft und Aufgaben noch erledigt werden müssen.

Kleiner Hinweis: Hier ist es wichtig, als Eltern genau das zu zeigen. Das heißt: Versuchen Sie selbst die Zeit am Handy zu minimieren, um Ihrem Nachwuchs zu signalisieren, dass es gar nicht so schwer ist, zu verzichten.

 

Aufklärung im Datenschutz

Das Thema scheint recht kompliziert zu sein. Wie sollen Sie es Ihrem Kind nur erklären? Keine Sorge, hier geht es um ganz einfache Dinge.

Bevor Ihr Kind erste Schritte im Internet unternimmt, ist es wichtig, aufzuklären. Es sollte keine sensiblen Daten im Internet teilen.

Dazu zählen folgende Dinge:

·      Keine Rufnummern weitergeben

·      Keine Bilder teilen

·      Keine Adressen übermitteln

·      Keine Bankdaten weitergeben (eher selten bei Kindern)

Wichtig ist hier, wirklich über alles aufzuklären, auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Weitergabe recht gering ist. Das ein Kind Bankdaten weitergibt, kommt selten bis nie vor. Aber es ist besser, das Thema anzusprechen, als es zu verschweigen.

 

Offenheit ist ein Gewinn

Einschränkungen ja, ständige Überwachung nein! Es ist mehr als wichtig, dass Ihr Kind den Unterschied ausmachen kann.

Sie wollen nicht einschränken und überwachen, sondern nur schützen. Reden Sie offen darüber, was im Internet für Gefahren lauern können. Erklären Sie gut verständlich, was Sie sich wünschen.

Wenn Sie offen sind, werden Sie das gleiche auch von Ihrem Kind erwarten können. So ebnen Sie den Weg zu einem sicheren Umgang und können mit einem guten Gewissen die Entscheidung für ein Smartphone treffen.