Hilferuf an Schule - Ex-Rektor empfiehlt klare Regeln
Zu wenig Lehrer und zahlreiche Schüler, die kaum oder schlecht Deutsch sprechen und gegen Schulregeln verstoßen: Diese Probleme schildern Lehrer einer Berliner Schule. Nun gibt es Ratschläge.
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Mittwoch, 03. Mai 2023
Für angehende Lehrerinnen ist das Referendariat eine sehr zeitintensive und stressige Phase. Der Weg zum Lehrberuf ist mit vielen Prüfungen und Präsenzunterrichtseinheiten verknüpft. Wie sieht es aber aus, wenn man im Referendariat schwanger wird oder bereits ein Kleinkind zu versorgen hat?
Im Falle, dass eine angehende Lehrerin während ihrem Referendariat schwanger wird, gesellen sich viele neue Aktivitäten für die werdende Mama hinzu. Die Babywäsche will gekauft werden, das Kinderzimmer muss gestrichen und eingerichtet werden und, es gilt einen Jungen- oder Mädchennamen zu finden. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Schwangerschaft eine Zeit voller Emotionen ist, die viel Planung und Handlung voraussetzt. Um Referendariat und Baby gerecht zu werden, ist eine adäquate Organisation und ein ausgeklügeltes Zeitmanagement das Gebot der Stunde.
Grundsätzlich ist der Lehrberuf ein sehr familienfreundlicher Beruf. In der unterrichtsfreien Zeit können Lehrerinnen und Lehrer auch von zuhause aus arbeiten. Schularbeiten und Hausübungen können zuhause korrigiert werden und der Unterricht flexibel vorbereitet werden. Seit der Pandemie gibt es auch das Modell von Home Schooling. Zu erwähnen ist auch, dass der Beruf des Lehrers sehr gefragt ist, da ein akuter Lehrermangel vorherrscht. So ist es nicht verwunderlich, dass Anwärterinnen zum Referendariat auch früher in die Klassenzimmer eingebunden werden. Wenn eine junge Anwärterin zum Referendariat jedoch schwanger oder bereits Mutter eines Kleinkindes ist, kommen für sie noch Prüfungsstress, Seminartage, Unterrichtsbesuche und Supervisionen erschwerend hinzu. Eine Mutter im Referendariat muss im Idealfall mit einer Portion Druck souverän umgehen können. Damit die (werdende) Mama den Druck gut handeln kann, helfen die folgenden Tipps bei der Organisation von Familie und Studium.
Wer sein Referendariat mit einem Kleinkind antreten will, muss wissen, wird sich dessen schnell bewusst werden, dass der Tag lediglich 24 Stunden hat. Die große Challenge besteht darin, die verfügbare Zeit für das Referendariat so optimiert als möglich einzuteilen. So bleibt genügend Zeit für das Kind und den Lebenspartner. Ein bisschen Erholung von allem sollte zusätzlich möglich sein.
Im Lehrberuf an sich existieren jede Menge Zeitfresser, die es gilt, zu eruieren. Um eine solide Zeitplanung aufsetzen zu können, könnten sich Lehrerinnen mit Kind für einige Zeit notieren, welche Zeitspanne sie für welche Aufgaben benötigen und welche die potenziellen Ablenkungen wie Tablet, Smartphone, Social-Media-Kanäle oder Fernsehen sind. Damit man sich beim Abarbeiten der anstehenden Aufgaben nicht verzettelt, ist es hilfreich, die Tasks nach Priorität aufzuschreiben. Wenn diese erledigt sind, bekommt die Aufgabe einen Haken, der sagt: Erledigt! Ein ruhiger Raum, in dem sich die angehende Lehrerin nur auf das Referendariat konzentriert, könnte ebenfalls hilfreich sein. Zudem ist es ratsam, feste Regeln und Zeiten zu etablieren. Am Nachmittag könnten lehrende Mamas ihre der Familie und dem Haushalt widmen und abends geben sie dem Referendariat Raum und Zeit. In dieser Zeit sollten Zeitfresser wie Netflix, Handy & Co. absolut tabu sein.
Der Lehrberuf und das Referendariat, speziell mit Kind, gehorcht seinen ganz eigenen Gesetzen. Nichts läuft in der Regel so, wie es ursprünglich geplant wurde. Das ist vor allem auf die Schulklassen zurückzuführen, die, je nach Laune, gut oder schlecht mitarbeiten. Wer ein Kleinkind hat, muss zudem auf alles gefasst sein. Im Kindergarten könnte ein Grippevirus kursieren, sodass man als junge Lehrerin dazu gezwungen ist, sich vom Unterricht zu entschuldigen. Wer hierbei der Perfektion verfallen ist, wird schnell lernen, dass das Lehramt mit Kind eine Variable anstatt eine Konstante ist. In jedweder Situation ist es ratsam, einen kühlen Kopf zu bewahren und gelassen zu bleiben. Das Zauberwort heißt „improvisieren“!
Kleinkinder, die den Kindergarten besuchen, sind häufig krank, weil sie gefühlt jeden Infekt aufsammeln. Wer noch Glück hat, Oma und Opa in der Nähe zu haben, könnte diese bitten, auf das eigene Kind aufzupassen. Somit können wichtige Lehrveranstaltungen besucht werden. Wer auf sich alleine gestellt ist, hat es in solchen Situationen doppelt so schwer. Menschen, die vertrauenswürdig und zuverlässig sind, können demnach einen wertvollen Beitrag leisten und die Mutter im Referendariat entlasten. Wer nicht den Luxus hat, eine Oma oder einen Opa fragen zu können, hat die Möglichkeit, eine zuverlässige Tagesmutter zu engagieren.
Mit Kindern kann immer mal etwas Grundlegendes dazwischenkommen. Dennoch ist es sinnvoll, den Tagesablauf im Groben zu planen. Im Tagesplan sollten gewisse Zeiten für das Referendariat, die Lehrveranstaltungen und die Seminare vorgesehen sein. Gleichermaßen muss auch genügend Zeit für das eigene Kind, den Partner, den Haushalt und die Freizeit eingeplant werden. Die Kunst liegt darin, Schulleben und Privatleben nicht zu sehr zu vermischen. Viele Aufgaben, die mit der Schule im Zusammenhang stehen, sollten in den Freistunden erledigt werden. Natürlich funktioniert dieses Prinzip auch nach Feierabend, wenn das Kind bereits schläft. Auf diese Weise bleibt am Nachmittag Zeit, mit der Familie etwas zu unternehmen.