Mittwoch, 23. April 2025

Schulhunde im Klassenzimmer: Wie Vierbeiner das Lernen verändern

In deutschen Schulen halten immer häufiger Hunde Einzug – nicht als Störenfriede, sondern als pädagogische Helfer. Schulhunde sind speziell ausgebildete Tiere, die Lehrkräfte im Unterricht begleiten und dort eine erstaunliche Wirkung entfalten. Sie fördern die emotionale Intelligenz, reduzieren Stress und verbessern nachweislich das Lernklima.

Foto von Jacky Wong auf Unsplash

Ein Hund im Klassenzimmer – mehr als nur ein Kuschelfaktor

Ein Schulhund ist kein klassisches Haustier. Er wird sorgfältig auf seine Rolle vorbereitet und begleitet seinen Menschen – meist eine Lehrkraft – regelmäßig in den Schulalltag. Studien zeigen: Die bloße Anwesenheit eines Hundes kann den Cortisolspiegel (ein Stresshormon) bei Kindern senken und soziale Interaktionen fördern.

„Seit unser Schulhund Lenny da ist, sind die Kinder viel ruhiger und konzentrierter“, sagt eine Lehrerin der Grundschule am Schloss in Berlin – eine von vielen Schulen, die bereits erfolgreich Schulhunde einsetzen.

Wissenschaftlich belegt: Hunde wirken positiv auf das Klassenklima

Forschungsergebnisse aus der Tiergestützten Pädagogik untermauern den Einsatz von Schulhunden. Eine Studie der Universität Rostock belegt, dass Kinder im Beisein eines Hundes signifikant seltener aggressives Verhalten zeigen und sich besser konzentrieren können. Auch Kinder mit Förderbedarf profitieren überdurchschnittlich von der tierischen Unterstützung.

Voraussetzungen für den Einsatz eines Schulhundes

Nicht jeder Hund eignet sich für den Einsatz an Schulen. Schulhunde durchlaufen spezielle Eignungstests und werden gemeinsam mit ihrer Bezugsperson ausgebildet. Die Plattform Schulhundweb bietet Lehrkräften umfassende Informationen zur Ausbildung, Haltung und den rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein zertifizierter Schulhund muss wesensfest, gut sozialisiert und stressresistent sein.

Kritik und Herausforderungen

Trotz der positiven Effekte gibt es auch kritische Stimmen. Allergien, Angst vor Hunden oder kulturelle Bedenken müssen ernst genommen werden. Viele Schulen lösen das durch schriftliche Einwilligungen der Eltern und klare Hygienekonzepte. Inklusion steht dabei im Vordergrund: Niemand soll ausgeschlossen werden – weder Kind noch Hund.

Fazit: Schnüffeln, lernen, wachsen

Schulhunde sind keine Wunderwaffe, aber sie sind ein wirkungsvolles Werkzeug in der pädagogischen Arbeit. Mit ihrer ruhigen Präsenz helfen sie Kindern, sich besser zu konzentrieren, sich emotional sicher zu fühlen und soziale Kompetenzen zu stärken.

„Kinder öffnen sich dem Hund oft schneller als dem Lehrer. Der Hund urteilt nicht, er ist einfach da.“ – Schulhund-Experten auf Lehrerfreund.de.