Hilferuf an Schule - Ex-Rektor empfiehlt klare Regeln
Zu wenig Lehrer und zahlreiche Schüler, die kaum oder schlecht Deutsch sprechen und gegen Schulregeln verstoßen: Diese Probleme schildern Lehrer einer Berliner Schule. Nun gibt es Ratschläge.
SCHULEN.DE veröffentlicht regelmäßig aktuelle Beiträge zu den Themen Schule, Lernen, Travel und Internate. Unsere Redakteure sind Tag für Tag auf der Suche nach interessanten Themen für dich.
Mittwoch, 17. Mai 2023
Aufsätze schreiben zu können, wird schon in der Grundschule erwartet. In Unterrichtsfächern wie Deutsch, Geschichte, Gesellschaftswissenschaften, Ethik und Philosophie sind oft schriftliche Hausaufgaben zu erledigen. Dabei kommt es auf Schreibstil, Rechtschreibung und die richtige Formulierung an.
Aufsätze fördern das sprachliche Ausdrucksvermögen
Schriftliche Ausarbeitungen zu einem vorgegebenen Thema zählen zum Schulalltag von der 1. Grundschulklasse bis zum Abitur. Aufsätze werden nicht nur als Klassenarbeiten geschrieben, sondern sind oft Bestandteil von Hausaufgaben. Mit dem Verfassen von Aufsätzen, Diktaten und Referaten sollen das sprachliche Ausdrucksvermögen und die Rechtschreibung geübt und der Wortschatz erweitert werden.
Normalerweise besteht ein Text aus einer Einleitung, gefolgt von einem Hauptteil und einem passenden Schluss. Aufbau und Struktur hängen allerdings auch von der Art des Aufsatzes ab. Kreatives Schreiben wird in der Schule gefördert, da diese Fähigkeit für das Abitur oder einen anderen Schulabschluss hilfreich ist. Das Texten beschränkt sich nicht nur auf Aufsätze. Als Hausaufgaben werden auch Essays, Referate und Kurzgeschichten geschrieben. Richtig formulieren zu können, ist wichtig, damit andere den Inhalt des Textes verstehen. Einfache Formulierungen sind leichter verständlich als umständliche Satzkonstruktionen.
Mehr Abwechslung in einen Schulaufsatz bringen
Beim Aufsatzschreiben wird meistens ein grundlegender Begriff vorgegeben. Dabei kann es sich um ein themenrelevantes Schlüsselwort oder ein Stichwort handeln. Wenn dieser Begriff im Aufsatz jedoch zu häufig vorkommt, wirkt der Text langweilig und uninteressant. Synonyme können mehr Abwechslung in einen Schulaufsatz bringen. Die Bezeichnung „Synonym“ entstammt der griechischen Sprache und bedeutet auf Deutsch „gleichnamig“. Dies heißt konkret, dass Wörter mit gleicher Bedeutung austauschbar sind, um Wort-Wiederholungen zu vermeiden.
Beispiele für Synonyme sind: Kuli für Kugelschreiber, Gebäude oder Bauwerk für Haus. Wörter mit gleicher oder annähernd gleicher Bedeutung findet man im Online Synonym Wörterbuch. Jedoch sind nicht alle Wörter und Redewendungen miteinander austauschbar. Manche Synonyme können den Aufsatz so verändern, dass dieser eine ganz andere Bedeutung bekommt. Deshalb ist es wichtig, beim Formulieren auf klare Aussagen zu achten. So sollte in einem Aufsatz ein Hund nicht als Köter und ein älterer Herr nicht als Greis oder „Der Alte“ bezeichnet werden. Unpassende Synonyme können sich ungünstig auf die Wertigkeit eines Textes auswirken.
Ungünstige Formulierungen vermeiden
Aufsätze sollten sauber und leserlich geschrieben und korrekt formuliert sein. In diesem Zusammenhang ist das Vorlesen hilfreich, denn es fördert die sprachliche und geistige Entwicklung von Kindern. Lesen ist ein spannendes Hobby, mit dem Kenntnisse vertieft und der Wortschatz vergrößert werden kann.
Wenn der Aufsatz fertig geschrieben ist, sollte der gesamte Text nochmals durchgelesen werden. Beim sorgfältigen Korrekturlesen entdeckt man eventuelle Schreibfehler sowie ungünstige Formulierungen. Ein guter Aufsatz ist sachlich richtig und enthält keine Orthografie- und Grammatikfehler. Um eine gute Note zu bekommen, ist es wichtig, sich genau an die Themenvorgabe zu halten. Eine schriftliche Erzählung in Form eines Aufsatzes kommt am besten an, wenn gut verständliche Sätze formuliert werden. Die Leser*innen sollen den schriftlichen Ausführungen mühelos folgen können.
Die häufigsten Fehler beim Aufsatzschreiben
Die Formulierung hat einen großen Einfluss darauf, wie ein Text wahrgenommen und beurteilt wird. Im Schulaufsatz wird meistens der Wortschatz der Standardsprache verwendet. Sprachmuster und Sprechweisen, die der Jugendsprache zugeordnet werden, gilt es zu vermeiden. In einem Aufsatz sollten Wörter wie: Boomer oder chill die base möglichst nicht vorkommen. Insbesondere Anglizismen, beispielsweise googeln, Selfie oder Emoji haben in einem Aufsatz für die Schule nichts zu suchen.
Lange und verschnörkelte Sätze sind anstrengend zu lesen, auch wenn sie richtig formuliert sind. Lange Nebensätze mit Aufzählungen und Kommas sind ungünstig, da sie das Lesen ebenfalls erschweren. Ein häufiger Formulierungsfehler ist die Verwendung unnötiger Füllwörter. Ergänzende Wörter haben einen geringen Aussagewert und verlängern den Aufsatz künstlich. Besonders schwer verständlich sind abstrakte Sachverhalte. Je spezifischer ein Text formuliert wird, desto besser ist er.
Gut formulierte Sätze sind leichter verständlich
Oft wird das Aufsatzschreiben in der Schule als eine Art Strafarbeit betrachtet. Aufsätze zu formulieren, kostet viel Zeit und setzt eine sorgfältige Recherche voraus. Die Wortwahl sowie die richtige Formulierung sind allerdings die Grundvoraussetzungen, die einen Aufsatz verständlich, spannend und unterhaltsam machen.
Bevor es ans Formulieren geht, sollten zunächst Informationen zum Aufsatzthema recherchiert oder Ideen zum ausgewählten Thema gesammelt werden. Eine gut formulierte Einleitung sorgt für Aufmerksamkeit bei den Leser*innen. In einem Schulaufsatz wird einleitend das Aufsatzthema erklärt oder die Hauptpersonen, die in der Geschichte vorkommen, vorgestellt.
Der Hauptteil bildet das Mittelstück des Textes. Mit geeigneten Formulierungen wird auf den Höhepunkt der Erzählung hingearbeitet. Der Abschluss eines Aufsatzes kann aus einem Fazit, einem Happy End oder einigen erklärenden Worten bestehen.
Der rote Faden gibt dem Aufsatz Struktur
Richtig formuliert, klingen die Sätze noch schöner und sind leichter zu verstehen. In der sprachlichen Darstellung sollten auch gedankliche Zusammenhänge erkennbar sein. Diese inhaltliche Reihenfolge wird in einer Geschichte „roter Faden“ genannt. Die Redensart, der rote Faden soll aus der Seefahrt stammen.
Beim Schreiben von Aufsätzen und Geschichten aller Art ist er heute noch gebräuchlich. Gut formuliert ist ein Text, wenn die Wortwahl flüssig und angemessen ist. Gleiche Satzanfänge und gleiche Wörter sind, falls möglich, zu vermeiden.
Die Ansprüche, die an Sprachrichtigkeit, an den Schreibstil und an die korrekte Zitierweise gestellt werden, sind von mehreren Faktoren abhängig. Ein Kriterium ist die schulische Perspektive. In der Grundschule wird vor allem auf korrekte Rechtschreibung geachtet. Im Gymnasium hingegen müssen beim Schreiben von Aufsätzen und Referaten weitere Anforderungen erfüllt werden. Die Texte sollten eine erkennbare Struktur aufweisen, interessant geschrieben und präzise formuliert sein. Mit etwas Übung gelingen auch Aufsätze zu anspruchsvollen Themen.