Hilferuf an Schule - Ex-Rektor empfiehlt klare Regeln
Zu wenig Lehrer und zahlreiche Schüler, die kaum oder schlecht Deutsch sprechen und gegen Schulregeln verstoßen: Diese Probleme schildern Lehrer einer Berliner Schule. Nun gibt es Ratschläge.
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Sonntag, 22. Mai 2022
München (dpa/lby) - Im Deutsch-Unterricht der weiterführenden Schulen haben während der Pandemie besonders die Schreibkompetenzen der Schülerinnen und Schülern gelitten.
Das ist das Ergebnis einer Studie, deren erste Ergebnisse Michael Rödel von der Ludwig-Maximilians-Universität in München am Freitag vorstellte. Vor allem die handschriftlichen Fähigkeiten, die auch für die Entwicklung von Textkompetenz wichtig sind, sind nach Einschätzung von Lehrkräften beeinträchtigt.
In der Online-Erhebung hatte das Team von Rödel bundesweit 947 Deutsch-Lehrkräfte an weiterführenden Schulen zu den Auswirkungen der Pandemie auf den Schulalltag, den Deutschunterricht und die Effekte für Lernende und Lehrende befragt. Dabei ging es nicht nur um die Folgen von Distanzunterricht, sondern auch von Quarantänephasen, Stoffkürzungen oder Einschränkungen in der Unterrichtsgestaltung.
Im Gegenzug zu den verschlechterten handschriftlichen Fähigkeiten sahen die Lehrkräfte keine positive Entwicklung beim Tastaturschreiben. «Ein zweites wichtiges Ergebnis ist, dass der Arbeitsaufwand für die Lehrenden deutlich zugenommen hat. Die Auswertungen zeigen zudem, dass das insbesondere für weibliche Lehrkräfte gilt», erläuterte Rödel. Das Fach Deutsch wird überproportional häufig von Frauen unterrichtet; entsprechend sanken während der Pandemie die Zufriedenheitswerte der Deutsch-Lehrkräfte deutlich.