Berliner Lehrer rufen um Hilfe: Angst, Gewalt und Chaos
Von Mobbing und Angriffen ist die Rede in einem Alarmbrief an einer Berliner Schule. Viele Schüler sind aggressiv. Lehrer sind verängstigt. Sie schrieben einen Brandbrief an die Schulaufsicht.
SCHULEN.DE veröffentlicht regelmäßig aktuelle Beiträge zu den Themen Schule, Lernen, Travel und Internate. Unsere Redakteure sind Tag für Tag auf der Suche nach interessanten Themen für dich.
Dienstag, 19. November 2024
Der erhobene Zeigefinger reicht nicht, eine Jugendstrafe wäre aber zu viel. Dann kann für 14- bis 21-Jährige Arrest angeordnet werden. Wie wird das in Sachsen-Anhalt genutzt?
Foto von Eric Ward auf Unsplash
Magdeburg (dpa/sa) - Schulschwänzen, Körperverletzung, Diebstähle: In den vergangenen beiden Jahren sind in Sachsen-Anhalt jeweils mehr als 200 Jugendarreste gegen 14- bis 21-Jährige vollstreckt worden. 2022 gab es 220 Arreste, 2023 dann mit 214 fast genauso viel, wie aus einem Bericht zum Jugendarrestvollzug in Sachsen-Anhalt hervorgeht.
Der Jugendarrest ist eine kurzzeitige Freiheitsentziehung für junge Menschen und keine Strafe im Rechtssinne. Er wird verhängt, wenn eine Verwarnung oder Auflagen nicht mehr ausreichen, eine Jugendstrafe aber noch nicht geboten ist, hieß es zur Erklärung.
Die Jugendarrestanstalt für Sachsen-Anhalt mit insgesamt 17 Arresträumen befindet sich in Halle auf dem Gelände des dortigen Gefängnisses. Es gibt eine Bücherei und einen Freizeitraum sowie einen Schulungsraum.
Die 14- bis 21-Jährigen kommen für bis zu vier Wochen in den Arrest, am häufigsten sind Arreste für zwei Wochen. Möglich sind aber auch Wochenendaufenthalte, der sogenannte Freizeitarrest. Im Schnitt waren die jungen Leute bei Antritt ihrer Strafe 17,8 Jahre alt. Mehr als 80 Prozent waren im vergangenen Jahr Jungen, 18,7 Prozent der Personen im Arrest waren im weiblich, wie der Bericht zeigt.
Im Arrest soll den Jugendlichen und Heranwachsenden vermittelt werden, dass sie Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen und notwendige Konsequenzen für ihr künftiges Leben ziehen müssen. Je nach Bedarf werde versucht, die soziale Kompetenz der Jugendlichen zu verbessern, insbesondere im Bereich Gewalt, Sucht und Schulden.
Etliche Jugendliche landen auch wiederholt im Arrest. 2022 waren das laut dem Bericht 32 Personen, 2023 genau 22. Im vergangenen Jahr mussten sogar fünf Menschen jeweils drei Arreste verbüßt.