Dienstag, 22. April 2025

Lehrermangel in Deutschland: Zusammengefasste Maßnahmen und Strategien 2024/2025

Der Lehrermangel bleibt eine der drängendsten Herausforderungen im deutschen Bildungssystem. Zwischen Januar 2024 und April 2025 wurden zahlreiche Lösungsansätze diskutiert – von Reformen in der Ausbildung bis zu digitalen Innovationen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über alle relevanten Maßnahmen, die im genannten Zeitraum vorgestellt wurden.

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1. Reform der Lehrerausbildung

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat im März 2024 wichtige Änderungen beschlossen. Künftig soll es möglich sein, mit nur einem Unterrichtsfach Lehrer oder Lehrerin zu werden. Das soll insbesondere Quereinsteigerinnen und internationalen Fachkräften den Einstieg erleichtern. Laut einem Bericht in der ZEIT ist dies ein Versuch, der angespannten Personalsituation schneller entgegenzuwirken.

2. Finanzielle Anreize für Lehramtsstudierende

Einige Bundesländer setzen auf monetäre Anreize: In Sachsen-Anhalt können Lehramtsstudierende bis zu 1.400 Euro monatlich erhalten, wenn sie sich verpflichten, anschließend im Schuldienst zu arbeiten. Weitere Informationen dazu finden sich auf News4teachers.de.

Auch Thüringen hat reagiert: Dort wurde ein duales Lehramtsstudium eingeführt, das mit bis zu 1.650 Euro monatlich vergütet wird. Diese Maßnahme wurde unter anderem in einem Artikel der BILD vorgestellt.

3. Digitalisierung: Hybride Unterrichtsmodelle

In Niesky (Sachsen) etwa wird Physikunterricht per Videokonferenz aus einem Gymnasium in Görlitz vermittelt. Das Modellprojekt ist Teil einer zunehmenden Digitalisierung im Bildungsbereich. Auch Mecklenburg-Vorpommern plant eine zentrale „Digitale Landesschule“, wie Die Welt berichtet.

4. Quereinstieg erleichtern

Ein wichtiger Bestandteil der Maßnahmen ist der erleichterte Zugang zum Lehrerberuf. Immer mehr Bundesländer bauen gezielte Programme für Quereinsteiger auf. Ein Artikel im Deutschen Schulportal zeigt, wie dieser Weg sich vom Notbehelf zur akzeptierten Alternative entwickelt hat.

5. Expertenvorschläge: Teilzeit begrenzen, Ruheständler reaktivieren

Ein viel diskutierter Maßnahmenkatalog wurde von einer Expertenkommission der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorgelegt. Unter anderem empfiehlt man, die Zahl der Teilzeitstellen zu reduzieren, pensionierte Lehrkräfte zurückzugewinnen und organisatorische Aufgaben an nicht-pädagogisches Personal abzugeben. Die vollständige Studie ist auf der Website der GEW einsehbar.

6. Kritik von Verbänden und Gewerkschaften

Gewerkschaften warnen, dass viele der Maßnahmen eher Symptome lindern als Ursachen bekämpfen. Vor allem verkürzte Ausbildung oder übervolle Klassen stoßen auf Widerstand. Die Tagesschau berichtet über die Kritik und die Forderung nach langfristigen Investitionen in bessere Arbeitsbedingungen, moderne Schulgebäude und mehr Personal.

Fazit

Die Maßnahmen gegen den Lehrermangel sind vielfältig – und notwendig. Doch viele Lösungen wirken kurzfristig. Für echte Veränderung braucht es einen langen Atem, strukturelle Reformen und den politischen Willen, Bildung zur Priorität zu machen.