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Bischöfliches Pius-Gymnasium, Aachen

Gesamtnote 3,0

Im Abwärtstrend: Herausforderungen und Kritik am Pius-Gymnasium

Die Situation am Pius-Gymnasium ist seit geraumer Zeit äußerst herausfordernd, da die Schule mit rückläufigen Schüleranmeldungen zu kämpfen hat. Dies hat nicht nur zu einem ramponierten Ruf geführt, sondern auch zu einer zunehmenden Unzufriedenheit unter den Eltern. Die Schule, die traditionell eine eher konservative Ausrichtung hatte, hat es an vielen Stellen versäumt, mit den sich wandelnden Zeiten Schritt zu halten.

Besonders deutlich wird dieser Mangel an zeitgemäßer Ausrichtung im Bereich der Digitalisierung. Es fehlt hier offensichtlich an einem klaren und effektiven Konzept. Die Schule hat es versäumt, die Chancen der digitalen Technologien voll auszuschöpfen, um den Schülern eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Bildung zu bieten. Dieser Mangel kann nicht nur zu einem technologischen Rückstand der Schüler führen, sondern auch ihre Vorbereitung auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt beeinträchtigen.

Ein weiteres gravierendes Problem ist die massiv gekürzte Unterrichtszeit. Es wurde bekannt, dass das Bistum, dem die Schule untersteht, weniger Personal zur Verfügung stellt als an staatlichen Schulen. Diese drastischen Einschnitte haben unmittelbare Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts und damit auf die Bildung der Schüler. Es stellt sich die Frage, inwiefern die Schulleitung in der Lage ist, trotz dieser Widrigkeiten eine angemessene Bildungsqualität sicherzustellen.

Die Elternunzufriedenheit spiegelt sich nicht nur in den rückläufigen Anmeldezahlen wider, sondern äußert sich auch in vermehrten Beschwerden über die mangelnde Transparenz und Kommunikation seitens der Schulleitung. Eine offene und konstruktive Kommunikation ist jedoch entscheidend, um das Vertrauen der Eltern zurückzugewinnen und gemeinsam Lösungen für die bestehenden Herausforderungen zu finden.

Insgesamt steht das Pius-Gymnasium an einem entscheidenden Scheideweg. Um das Überleben der Schule zu sichern und das Vertrauen der Eltern zurückzugewinnen, sind umfassende Veränderungen und Investitionen in die Bildungsqualität und zeitgemäße Ausstattung unumgänglich. Nur durch eine klare Vision und einen konsequenten Wandel kann das Pius-Gymnasium wieder zu einer Institution werden, die den Ansprüchen der Schüler und Eltern im 21. Jahrhundert gerecht wird.

Gesamtnote 1,8

Engagement und Qualität

Es gibt eigentlich keinen Lehrer/in, der/die nicht neben den Fächern noch ehrenamtliche und zusätzliche Dienste für die Schule verrichtet. Dieses hohe Engagement wirkt sich positiv auf Qualität des Schulbetriebs (wenig(er) Fehlstunden), die Stimmung im Haus und die Qualität des ( neu hinzukommenden)Lehrpersonals aus. Die internationalen Partnerschaften aber auch die Förderung der Kenntnisse über die Heimat stellen für mich ein wichtiges Entscheidungskriterium dar. Es wird auf Verhalten, Entwicklung, Charakter und Umfeld eines jeden Schülers/in geachtet und versucht, weitgehend harmonische oder interessengleiche Klassengemeinschaften zu bilden. Nicht nur wegen der guten Ergebnisse bei Wettbewerben und Schulvergleichen in der Vergangenheit, sondern auch wegen eines angemessenen Anspruches an die Lernqualität herrscht im Pius-Gymnasium eine vertretbare Leistungserwartung. Dies gilt z.B. auch auf sportlicher Seite, denn die Sportanlagen einschließlich eigener Schwimmhalle bieten beste Voraussetzungen hierfür. Da wundert es nicht, dass die fünften Klassen mit vier bis fünf Parallelklassen beginnen und dennoch Interessierte übrig bleiben, die ihren Schul-Zweitwunsch umsetzten müssen. Dem Zuspruch trägt das Pius-Gymnasium durch erhebliche Millioneninvestitionen seitens des Bistums Aachen in Neubauten, Erweiterungen, Digitalisierung und Technisierung, kantinenmäßiger Versorgung und Versorgung mit zukunftsträchtiger Infrastruktur(z.B. Ladestationen f. E-Bikes geplant) in den Jahren 2020 bis 2025 Rechnung.
Ich möchte die Schule - bei der es natürlich auch weiter verbesserbare Details gibt - im lokalen Vergleich als Leuchtturm bezeichnen. Beim Tag der offenen Tür oder individuellen Hospitationen, bei den vielen kostenlosen Kostproben von Schüler- und Lehrerkreativität sowie der breiten Unterstützung durch die Elternschaft und die Ehemaligen kann man spüren, dass hier ein Geist weht, der sich der Person zuwendet statt der Abwicklung eines Lehrauftrages!
In diesem Sinne: nur wer mitmacht, kann es erleben - ich kann es empfehlen.
Stephan Schloemer