Heisenberg-Gymnasium Karlsruhe
Acht Jahre am Heisenberg-Gymnasium Karlsruhe - ich würde es wieder tun
Nach nun acht Jahren am Heisenberg-Gymnasium Karlsruhe (HBG) und einem zwischenzeitlichen Auslandsjahr habe ich diesen Sommer mein Abitur erfolgreich am HBG abgelegt - und damit eine Zeit hinter mir gelassen, an die ich sehr gerne zurückdenke. Rückblickend lässt sich sagen, dass die Entscheidung, die meine Eltern und ich vor nun 10 Jahren für diese Schule trafen, eine der besten meines Lebens war. Die Zeit dort hat mich nicht nur akademisch, sondern auch persönlich geformt und bereichert.
Im Vergleich zu anderen Gymnasien in Karlsruhe sticht das Ganztageskonzept des HBG besonders hervor, denn es bietet meiner Erfahrung nach die Möglichkeit, sich noch während des Schultages effektiv auf Tests und Klausuren vorzubereiten, statt dies nur zu Hause zu tun. Es ist eine Bereicherung für jeden Schüler und jede Schülerin, da hier gezielter durch Lehrpersonen nachgeholfen kann. Hausaufgaben fallen dadurch bis zur 10. Klasse fast gänzlich weg, was mir persönlich viel dabei half, Schule und Freizeit besser zu trennen.
Der Unterricht ist am HBG ist offen gestaltet, fördert und fordert, aber ist besonders auch auf den individuellen Lernerfolg ausgerichtet. Schnell habe ich gemerkt, dass Lehrende sich tatsächlich für unseren Lernerfolg und nicht die stupide Abarbeitung des Lernstoffes interessieren. Auch mehrfache Erklärungen von Zusammenhängen sind möglich, Geduld und Professionalität gehören zum Lehrstil, der am HBG gepflegt wird. Insbesondere die kleinen Klassengrößen, die maximal 24, meist weniger, Schüler umfassen, helfen dabei, dass sehr persönliches Lehren und Unterrichten möglich ist. Besonders in den höheren Klassen wird zur Klausurvorbereitung oft eine zusätzliche Lehrkraft aus dem jeweiligen Fach hinzugezogen, sodass bei Fragen bessere Hilfestellung zur Verfügung steht oder die Klasse geteilt wird, sodass einzelne Themen gesondert besprochen werden können.
Gerade in der Oberstufe helfen die kleinen Kursgrößen (kaum größer als 10 Personen pro Kurs) besonders dabei, dass die Abiturvorbereitung bestmöglich vonstatten geht. Sowohl auf mündliches als auch auf schriftliches Abitur erfolgt bereits während der zwei vorherigen Jahre umfassende Vorbereitung, die sich in überdurchschnittlich guten Abituren auszahlt.
Das naturwissenschaftliche Profil des HBG wird besonders in der Mittelstufe deutlich, wenn sich in Klasse 8, 9 und 10 Biologie, Physik, Chemie und NwT annähern und überschneiden, sodass Zusammenhänge zwischen den Fächern deutlich werden. Besonders das Fach Naturwissenschaft und Technik NwT hat mir mit seinen projektorientierten und praxisnahen Unterrichtsinhalten seh gut gefallen. In meiner Schulzeit noch nicht präsent, in den letzten Jahren allerdings neu angeboten, ist das Schulfach Informatik nun auch Teil des HBG-Fächerrepertoires.
Die Klassengemeinschaft ist von Klasse zu Klasse grundsätzlich sehr individuell. Meiner Erfahrung nach setzen sich das HBG und insbesondere die Lehrkräfte aktiv dafür ein, dass eine gemeinschaftliche, soziale und gerechte Lernumgebung geschaffen wird. Ich hatte das Privileg, aufgrund meines Auslandsaufenthaltes zwei Stufen mit völlig unterschiedlichen Menschen kennenzulernen und kann sagen, dass man sich am HBG in einer integrativen Gemeinschaft wiederfindet.
Allerdings traten auch, gerade im Klassenverbund, Probleme auf. Zur Lösung solcher Fälle hält das HBG zahlreiche Möglichkeiten bereit. Betrafen diese die ganze Klasse, so wurde ein ausführlicher und offener Kommunikationsrahmen geschaffen, in dem gesprochen und diskutiert wurde, bis eine Lösung bereitstand. Insbesondere hier merkte ich, dass am HBG Lehrende nicht nur der reinen Wissensvermittlung dienen, sondern auch über sich hinauswachsen und ganzheitlich an der Entwicklung der Schüler interessiert sind. Von weiteren Instanzen wie (ausgebildetem) Vertrauenslehrer, Stufensprecher oder Schulleitung wurde in meiner Zeit am HBG zwar nur selten Gebrauch gemacht, allerdings habe ich auch diese Möglichkeiten geschätzt und mich dadurch in meinem Umfeld deutlich vertrauter gefühlt.
Zusammenfassend ist das Heisenberg Gymnasium Karlsruhe für mich weit mehr als eine Schule gewesen: ein Ort, der Leistung fordert, Persönlichkeit fördert und Gemeinschaft lebt. Das Ganztageskonzept, die kleinen Klassen und die spürbar engagierten Lehrkräfte haben eine Lernkultur geschaffen, in der Verständnis vor Stoffabhandlung steht und individuelle Förderung selbstverständlich ist. Die strukturierte, frühzeitige und praxisnahe Abiturvorbereitung zahlt sich aus, ebenso wie das naturwissenschaftliche Profil, in dem NwT und inzwischen auch Informatik Fächer sinnvoll verbinden und neugierig auf echte Anwendungen machen. Wo Herausforderungen auftraten, gab es verlässliche Wege der Klärung und erwachsene Begleitung, die weit über reine Wissensvermittlung hinausging. Ich blicke daher mit Dankbarkeit und Stolz zurück, würde mich jederzeit wieder für das HBG entscheiden und empfehle es allen, die eine zugleich anspruchsvolle, menschliche und zukunftsorientierte Schulbildung suchen.
Beste Entscheidung
Unser Sohn war zuvor auf einem staatlichen Gymnasium, an dem er überhaupt nicht gut aufgehoben war. „Friss oder stirb“ war hier die Devise. Im Heisenberg hat er das erste Mal durchgängig Lehrkräfte, die ihn aufbauen und motivieren. Natürlich wird etwas verlangt. Es handelt sich um ein Gymnasium. Aber die Haltung der Lehrkräfte ist durchweg positiv und unser Sohn ist regelrecht aufgeblüht.
Die Elternschaft ist allerdings speziell. Jammern auf hohem Niveau und sich am besten in alles einmischen. Hier merkt man das Klientel. Wenn man wie wir über 10 Jahre Erfahrung hat mit staatlichen Schulen (und selbst noch dazu im staatlichen Schuldienst ist), weiß man viele Dinge aber direkt zu unterscheiden und richtig einzuschätzen. Wir sind mehr als zufrieden mit dieser Schule. Und unser Sohn glücklich und motiviert.
Wir hatten uns mehr erhofft.
Bei den Infoterminen hörte sich das Konzept sehr gut an. Die schwächeren Schüler werden gefördert und man kann individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen, nun gut! Inzwischen ist bekannt, dass die Schule zu einer G9 Schule wird. Daher ist der lange Schultag eigentlich nicht angemessen. Unser Kind besucht die 6. Klasse und die langen Schultage sind weiterhin fordernd und anstrengend.
Ein echter Malus ist das Mittagessen in der Schulkantine. Viele Speisen werden von den Kindern nicht gerne gegessen. Gibt es dann doch ein beliebtes Essen und alle möchten sich satt essen, so ist viel zu wenig vorhanden und die Kinder haben wieder ein unzureichendes Mittagessen. Die Beilagen (z.B. der Reis) sind oft/ immer versalzen. Speisen wie z.B. Gemüsereis, Karottensuppe, Tomatensoße mit Salamistückchen (mit Nudeln) oder Gemüseeintöpfe sind wenig beliebt und werden allgemein nicht gerne gegessen.
Als Vorschlag für die Schule: Bitte ermutigen Sie die Kinder sich zusätzlich eine eigene Speise für die Mittagspause mitzubringen. Meine Tochter traut sich dies nicht, da sie nicht unhöflich wirken möchte. Die Kinder sollten wissen, dass sie dies dürfen! Es gibt wohl viele Kinder, die kein richtiges Mittagessen zu sich nehmen und den ganzen Nachmittag Hunger haben. Dieser Umstand beeinflusst ggf. das Wohlempfinden, die Stimmung, die Konzentration und die Leistungsfähigkeit der Schüler.