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Otto-Hahn-Schule, Hamburg

Gesamtnote 4,8

Total Versagen

Die Schule ist extrem asozial und alles in allem ein Totalversagen.
Schüler werden nicht gefördert oder gefordert und das Arbeitsklima ist generell katastrophal. Lehrer interessieren sich nicht für mobbing, welches absolut an der Tagesordnung steht. Als Schüler muss man eine extrem dicke Haut entwickeln oder nimmst mentale Probleme mit.
Viele Schüler sind extrem gewalttätig und die Lehrer sind vollkommen damit überfordert. Schlägereien stehen an der Tagesordnung und die Polizei kommt auch bestimmt einmal die Woche vorbei. Man lernt schnell wie man problematischen Schülern aus dem Weg geht und oder nicht auf die Nerven oder trägt die Konsequenzen. Ich selbst habe meine guten Noten genutzt, um mich mit sehr gewalttätigen Schülern gut zu stellen und habe dadurch mobbing gegen mich in Grenzen gehalten.
Generell werden Lehrer nicht akzeptiert oder ernst genommen. Es gibt ein allgemeines "wir" (Schüler) gegen "sie" (Lehrer) Denken, was natürlich für Klassengemeinschaft in einer Weise sorgt, aber nicht förderlich für's Lernklima ist.
Aber auch Lehrer sind ein Problem. Dadurch, dass die Schule so extrem schlimm ist gehen alle Lehrer die können relativ schnell wieder und die Lehrer die übrig bleiben sind oftmals nicht die guten. Es gab auch sehr gute Lehrer an die ich mich gerne zurück erinnere aber dafür min. doppelt so viele schlechte Lehrer. Das geht von Sportlehrern, die ohne anzuklopfen in die Mädchenkabine kommen (uns wurde nicht geglaubt als wir uns beim Schulleiter beschwert haben), von Lehrern mit Aggressionsproblemen die Stühle gegen Wände werfen. (Das sind meine Extrem Beispiele die meisten halten sich dazwischen auf).
Drogen sind weit verbreitet auf der Schule. Ungefähr die Hälfte meiner Klasse hat regelmäßig Drogen konsumiert und oder min. ausprobiert (Mittelstufe) und ein paar diese auch aktiv verkauft. Den Lehrern war die "Raucherecke" bekannt, aber unternommen wurde dagegen nichts. Auf unsere Klassenfahrt in der 7. Klasse haben wir Vodka mitgenommen und soweit ich weiß wurde auch Weed geraucht.
Einer in unserer Klasse hat auch Pollenböller auf den Schulleiter geworfen, aber davon weiß ich natürlich nicht, den das Konzept "snitches get stitches" ist sehr weit verbreitet und man wird dafür auch aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen, was in den Dynamiken des Sozialverhaltens auf dieser Schule einem Todesstoß gleich kommt.
Ich als Frau wurde auch sexuell belästigt von anderen Schülern. Bei mir gab es jedoch glücklicherweise Konsequenzen, da ich mich extrem geäußert habe und es genügend Zeugen gab. Andere Freundinnen von mir wurden auch vor Lehrern belästigt, die das ignoriert haben, weil man sich nicht getraut hat etwas zu sagen bzw. das Ganze als "normal" wahrgenommen hat.
Dennoch kann ich auch etwas positives über diese Schule verlieren. In der 9. und 10. Klasse wird der gesamte Mittwoch nur der Berufsvorbereitung gewidmet. Es gibt sogenannte "Schülerfirmen" bei denen man sich bewerben muss (eine tatsächliche Bewerbung schreiben mit anschließendem Vorstellungsgespräch) und dann den Mittwoch dort arbeitet. Dabei gibt es sehr verschiedene Dinge wie die Schülerzeitung, die Fahrradwerkstatt, die Fadenfabrik usw., wer es nicht schafft dort eine Stelle zu bekommen hat "Arbeits und Berufs"-Unterricht (AuB), welches aber NICHT in der Schule unterrichtet wird, sondern eine relativ lange Anreise von etwa 1 Stunde zu einer anderen Einrichtung hat. Genaueres weiß ich darüber nicht, da ich die dritte Option wahrgenommen habe. Diese ist für Schüler mit einer Empfehlung für die Oberstufe und man nimmt dabei ein Halbjahr lang entweder im naturwissenschaftlichen Bereich am Wettbewerb "Jugend forscht" Teil oder im gesellschaftlichen Bereich an einem äquivalenten Wettbewerb. Dazu stellt die Schule ihre gesamten Einrichtungen zur Verfügung und jeder Arbeitsgruppe (2-3 Schüler) stehen 50€ zur Verfügung, welche ebenfalls die Schule spendiert. Ich persönlich hatte noch nie so viel Spaß an dieser Schule wie in diesem Unterricht. Die Schüler machen ihre Forschung an ihrem eigenen Projekt und dürfen sich dementsprechend den Tag einteilen wie es ihnen passt. Es ist selbstständiges Arbeiten zum Maximum getrieben und das war wirklich toll. Ich studiere mittlerweile eine Naturwissenschaft und daran ist hauptsächlich dieser Kurs "schuld". Die Berufsvorbereitung/Studienvorbereitung war in meinen Augen wirklich extrem gut und viele Mitschüler haben dadurch auch trotz schlechtem Abschluss direkt eine Ausbildung gehabt.
Über die Oberstufe kann ich sehr wenig sagen, da ich auf ein Gymnasium gewechselt bin. Aber ich habe von Freunden, die nicht gewechselt haben gehört, dass die Oberstufe deutlich besser ist, da viele Schüler von Gymnasien auf die Schule wechseln und nur ein relativ kleiner Teil der "eigenen" Schüler den Sprung zur Oberstufe schafft. Wenn ich mich richtig zurück erinnere gab es in unserer Stufe etwa 300 Schüler. Davon hatten etwa 60-80 eine Empfehlung für die Oberstufe. Die Schule hat in der Oberstufe eine große Auswahl an Profilen zu bieten, was für einige bestimmt interessant ist. Über andere Dinge kann ich sehr wenig sagen.
Ich kann diese Schule nicht empfehlen, auch wenn ich doch überraschend viele gute Erinnerungen an die Schulzeit habe, fällt mir erst heute auf wie schlimm die Schulzeit damals tatsächlich war und einige meiner Freunde haben auch physische Probleme entwickelt, die sich relativ gut auf die Schulzeit zurückverfolgen lassen. Ich persönlich habe aus dieser Zeit eine extrem dicke Haut gegenüber mobbing, sowie ein etwas gestörtes Sozialverhalten (eigen Diagnose) mitgenommen und eine Begeisterung für die Naturwissenschaft. Falls ihr die Wahl habt eure Kinder auf diese Schule zu schicken, kann ich euch nur dringlichst davon abraten. Falls diese Wahl nicht besteht, wünsch' ich euren Kindern viel Glück sich in diesem sozialen Brennpunkt zu behaupten.