Freie Waldorfschule Karlsruhe
Sehr positive Erinnerungen an meine Schulzeit!
Ich war von der 1. bis zur 13. Klasse an dieser Schule und habe 2013 mit dem Abi abgeschlossen. Es gibt viele Aspekte in Bezug auf Waldorfschulen, die ich heute kritisch sehe. Bspw. sind große Teile der Anthroposophie, auf welcher die Waldorfpädagogik beruht völlig absurd und überholt. Jedoch hatte ich von der Waldorfschule Karlsruhe einen durchweg positiven und fortschrittlichen Eindruck. Die Grundsätze von Rudolf Steiner und der Anthroposophie wurden hier ausschließlich in höheren Klassen im Zusammenhang, wie die Waldorfschulen entstanden sind vermittelt und waren kein wesentlicher Lehrbestandteil. Erst durch den Austausch mit anderen Waldorfschülern anderer Schulen habe ich realisiert, dass es durchaus Schulen gibt, die m.E. in der Hinsicht deutlich schwieriger und veraltet unterwegs sind.
Besonders gut hat mir die allgemeine Atmosphäre an der Schule gefallen. Waldorfschulen werben damit, dass Schüler individuell gefördert werden und Raum zur Entfaltung gegeben wird, das traf hier auf jeden Fall zu. Einige meiner Freunde waren auf staatlichen Schulen und ich hatte immer das Gefühl, dass wir was den Lehrplan betrifft etwas hinterher hinkten. Rückblickend sehe ich das jedoch als etwas positives. In der Entwicklung eines Kindes macht ein Lebensjahr einen enormen Unterschied und bestimmte Lehrinhalte können mit bspw. 9 Jahren deutlich einfacher aufgenommen werden als noch mit 8 Jahren, auch wenn das natürlich im Einzelfall wieder individuell ist.
Letztendlich spart das Zeit und ich glaube das ist mit unter der Schlüssel, warum es an Waldorfschulen möglich ist so viele handwerkliche und kreative Fächer zusätzlich anzubieten. Die Handwerklichen Fächer haben mir persönlich extrem Spaß gemacht und waren ein idealer Ausgleich. Ich kenne eigentlich auch niemand der das handwerkliche als negativ empfunden hat.
Auch wenn ich kein Fan von Eurythmie war, ich befürchte auch das hat in den früheren Schuljahren deutliche Vorteile was das spätere Körpergefühl bzw. körperliche und geistige Koordination angeht. Jedoch empfinde ich es bis zur 12. Klasse als deutlich zu lang. Bis zur 8. Klasse hätte vollkommen gereicht.
Ich erinnere mich noch heute gerne an meine Schulzeit zurück und würde meine Kinder definitiv auch hier hinschicken. Natürlich ist jede Erfahrung individuell und meine ist schon fast 10 Jahre her, sodass ich nicht beurteilen kann, wie der Alltag an der Schule heute aussieht.
Schwieriges Kollegium
Leider keinerlei, Zusammenhalt im Kollegium. Hier geht es darum sich selbst zu profilieren auf Kosten guter Lehrer. Dies wirkt sich auf Eltern und Schüler sowie das gesamte Schulklima aus.