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Freie Waldorfschule Trier

Gesamtnote 5,2

Mehr Schein als Sein

Wir haben insgesamt 15 Jahre Erfahrung an dieser „Schule“ und Einblicke ins „System“ gehabt.
Ich könnte Bücher über die Vorkommnisse dort schreiben und kann nur sagen, überlegt es Euch gut.
Die Grundschulzeit ist noch ganz nett. 1+2 Schuljahr läßt man sich Zeit das die Klasse sich findet. Spätestens mit dem 4.Schuljahr erkennen die meisten Eltern das das auf den Infotagen so hochgelobte „Anderssein-Gold“ doch nicht so glänzend ist. Die Struktur ist chaotisch, Lehrer und Lehrkräfte letzten Endes nur gegen sich selber verantwortlich. Es gibt keine generellen roten Fäden. Jeder Lehrer macht wie er es, mit mitunter zweifelhaften Motiven, für richtig hält. Der Nachteil wenn es keine Noten gibt. Als Eltern hast Du keine Chance die Leistungen Deines Kindes einzuschätzen. Da es auch keine Schulbücher gibt hast Du keinen Anpack. Irgendwann im späteren Verlauf ereilt Dich dann die Erkenntnis, das Dein Kind zwar seit der ersten Klasse Französisch hat, aber nicht in der Lage ist frei einen Satz zu formulieren. Das passiert dann zu einem Zeitpunkt wo aufgrund des dann aktuell schlechten Bildungsstandes dein Kind auch kaum zu einer anderen Schule wechseln kann. Oder dort dann eine Ehrenrunde drehen muss. Viele wechseln in der 9./10.Klasse noch zu einer Realschule+ wenn Sie gesagt bekommen das die Lehrerschaft sie nicht als Abiturkandidaten sehen. Somit spart man sich 2 Jahre. Bei der Waldorfschule macht man Mittlere Reife in 12 Jahren. Und auch da machst Du nichts dagegen. Lehrer entscheiden dies. Und zwar sehr früh.
Insgesamt ist hier viel Willkür am Werk. Bei den Eltern gibt es seit Jahrzehnten den Spruch: „ Zahlen, Kuchen backen, Fresse halten“. Wer sich daran hält, kriegt keine Schwierigkeiten. Wer Verbesserungsvorschläge macht und dabei etwas hartnäckig ist, weil seine Anliegen ohne Antwort versanden, dessen Kind hat ein Problem. Da scheut man auch die „alternativen Fakten“ nicht um eine Familie loszuwerden.
Diese Mischung aus Lehrern die „Ihr Ding“ machen, pragmatischen, aber auch ideologischen Eltern läßt Dich jahrelang glauben, daß „die“ schon wissen was sie tun. Zuerst sind es Einzelfälle die Du abtust aber irgendwann kommst Du dahinter das hier mehr Schein als Sein herrscht. „Herrschen“ tut hier nur ein Handvoll. Auch wenn es vor einigen Jahren einmal eine Revolution gab, die das „Ressortmodel“ hervorbrachte. Hier teilen sich jetzt Eltern und Lehrer paritätisch die Verantwortung im Vorstand. In beiden Lagern eine recht unbeliebte Tätigkeit, da sie viel Zeit beansprucht. Wer engagiert darein geht, egal ob Lehrer oder Elternteil, schmeißt nach 1-2 Jahren frustriert hin. Oder es nisten sich mit viel TamTam Leute dort ein die entweder Selbstdarsteller sind oder selbst „schwierige“ Kinder an der Schule haben. Oder beides. Ich habe im Vorstand wenig Leute gesehen, von denen man sagen konnte sie wären professionell. Bestenfalls engagiert. Im Personalressort gab es mal eine Mutter, die war aufgrund ihres beruflichen Backgrounds in der Tat gut.
Wir haben immer noch Kontakte in die Schule und hören die Geschichten über die Vorgänge. Es hat sich nichts geändert. Die Entscheidungen die dort generell aber vor allem auch individuell Schüler betreffend gefällt werden sind oft von unprofessioneller, mit Halbwissen gespickter Willkür und von persönlichen Empfindungen(man ist gerne und sehr schnell eingeschnappt und beleidigt. Sowohl Kindern als auch Eltern gegenüber) geprägt.
„Mobbing“ist ein Wort von voldemortschem Ausmaß. Es existiert im Waldorfwortschatz nicht. Wer es trotz dem verwendet wird gleich zur persona non grata. Auch wird Gewalt unter den Schülern über erträgliche Grenzen hinaus toleriert. Aufarbeitungen finden nicht statt. Kinder werden stigmatisiert. ADHS wird heruntergespielt als wäre es eine Einbildung. Manchmal haben wir uns gefragt ob man hier wirklich auf einer Waldorfschule ist.
Die Fluktuation im Lehrpersonal ist hoch. Wenn man jemand findet. So hatte z.B.eine Abiturklasse monatelang keinen Deutschlehrer, in der Mittelstufe fehlte fast 1 Jahr einer Klasse der Französischlehrer, eine Klasse wurde aufgrund eines fehlenden Lehrers von einer pädagogischen Fachkraft geführt ohne entsprechende Ausbildung zu haben. Einige Lehrer haben 2 Klassen gleichzeitig betreuen müssen. Bei Klassengrößen über 30 Schüler sehe ich es eh als zweifelhaft an, jedem Schüler gerecht werden zu können. Geschweige denn Waldorfpädagogik zu betreiben.Wenn der Lehrer überhaupt noch eine entsprechende Ausbildung vorweisen kann. Aber bei über 60 Schülern kann sich jeder ausdenken wo die hochgepriesene Individualität bleibt.
Ich bin immer noch der Waldorfpädagogik sehr freundlich gesinnt, sehe diese in dieser Schule jedoch kaum noch und kann letzendlich keinem mehr empfehlen seine Kinder dort hinzugeben.
Das die ADD sich kürzlichst eingeschaltet hat, ist für mich kein Wunder.

Gesamtnote 4,7

Total chaotisch

Hier ist jeder auf sich allein gestellt. Das Kollegium ist zerstritten. Der Umgang mit den Schülern ist autoritär, was zu Mobbing und Ausgrenzung führt. Es herrscht das Gesetz des Stärkeren und es wird nichts gegen Grenzüberschreitungen gleich welcher Art unternommen. Allgemein gibt es kaum Struktur. Den Eltern und Außenstehenden wird, über Theaterstücke, Basare und Feste, eine heile Welt vorgegaukelt. Darüberhinaus müssen sie, neben übertrieben hohen Vereinsbeiträgen, als Reinigungskräfte, Bürokräfte und Küchenpersonal herhalten. Die Lehrer sind zum Teil mangelhaft ausgebildet und können oft selbst nicht richtig rechnen oder schreiben. Dafür treten sie um so überheblicher auf. Inklusion steht zwar auf der Fahne, die Gelder werden gerne genommen. Real funktioniert sie jedoch kein Stück. Unterm Strich katastrophal.

Gesamtnote 4,3

Viel Willkür und Distanz

Leider sind alle Entscheidungen "individuell". Diese Freiheit nimmt man sich als freie Schule. Es heißt aber leider auch, daß alles völlig unberechenbar ist. Es gibt überhaupt keine klaren Linien, die den Kindern Halt geben.
Die meisten Lehrer sind sehr bequem und scheuen Veränderungen. Es wird einfach immer das Gleiche gemacht. Das Kollegium gibt sich Eltern gegenüber sehr distanziert und durchaus überheblich. Es ist unangenehm, nie zu wissen wo man dran ist. Im einen Moment geben sie sich offen und freundlich und laden einen scheinheilig zu offenen Gesprächen, um einen dann mit vorher unbekannten Fakten zu überraschen (die sich immer gerade durch Zufall ergaben) und unter Druck zu setzen. Vorschläge werden eigentlich immer als Kritik missverstanden. Diese Willkür hat uns wie unsere Kinder wirklich zermürbt und so haben wir die Schule verlassen. Man muss sich bei der Wahl der Schule bewusst machen, dass das unorganisierte Vorgehen überhaupt nichts mit Gemütlichkeit oder Gelassenheit zu tun hat. Es ist nämlich letztlich der pure Stress immer erst auf den letzten Drücker Infos zu bekommen und sich organisieren zu müssen. Der Stress wird schlicht in die Elternhäuser verlegt. Auf der neuen Schule kommen Informationen von selber, ungefragt und früh genug. Das Kollegium ist organisiert. Unsere Kinder performen wesentlich besser und bekommen greifbares Feedback. Wir haben erst im Nachhinein bemerkt, wie irrsinnig hoch der Stresspegel für uns war, durch die ständige Willkür und Unoffenheit.
Zum Schluss sei erwähnt, dass das Thema Gewalt unter Schülern - ein klassenübergreifendes Dauerthema - sehr heruntergespielt wird. Zudem gibt es enorme Probleme mit der Lautstärke während des Unterrichts. Manche Klassen setzen Kopfhörer ein. Kinder verlassen den Unterricht mit Kopfschmerzen.

Gesamtnote 4,3

Man dreht sich im Kreis

Das Kollegium ist zu klein und zu alt. Die aus der Zeit gefallenen Kollegen dominieren das Geschehen. Es herrscht viel Willkür und Distanz gegenüber Eltern und Kindern. Eigentlich ist man mit sich selbst beschäftigt. Wie überlebt man? Wie sichert man seinen Einfluss? Wie verhindert man Neuerungen?
Für einen Blick auf die Kinder bleibt nicht viel Zeit. Einige junge Lehrer sind großartig und engagiert. Einige auch verschreckt. Bräsig regieren die Alten, die ein wenig beleidigt sind, dass nicht alle Kinder zu Zeiten ihrer Kinder zur Welt kamen, als sie noch jung und die Welt noch gut war.
Genau so ist der Umgang mit allem, was Kinder, die in der heutigen Zeit geboren sind, gut finden und kennen: Man möchte und kann sich damit nicht auseinandersetzen und anstatt ins Gespräch zu kommen, verteufelt man und macht den Kindern ein schlechtes Gewissen, dass sie Dinge gut finden, zu denen man selbst keinen Zugang hat. Man kann dieses Verhalten nur pubertär nennen.
Alles wird gelenkt, nichts dem Zufall überlassen. Kein Bild, dessen Punkt eine andere Farbe haben dürfte als vorgegeben. Freie Entfaltung geht anders.
Leider bleibt bei all dem auch die Wissensvermittlung auf der Strecke. Im Zweifel sind es ohnehin die Schüler und die Eltern schuld, wenn Kinder Schwierigkeiten haben. „Das kann die Schule nicht leisten“ ist ein vielvernommener Satz. Mitunter fragt man sich dann doch, was sie denn überhaupt leistet.
Man kann nur hoffen, dass die engagierten Kollegen sich nicht ausbremsen lassen, wie so viele vor ihnen, die die Schule bereits in den letzten Jahren verlassen haben. Und dass die alten irgendwann loslassen lernen.
Mit den momentanen, strukturellen Problemen ist diese Schule leider nicht empfehlenswert.