Rudolf-Steiner-Schule Dietzenbach Freie Waldorfschule
Nein Danke.
War hier Schüler. Kann die Schule auf Basis meiner eigenen Erfahrungen nicht weiterempfehlen. Habe prinzipiell nichts gegen Waldorfschulen.
Diese Schule hatte damals große Schwierigkeiten vernünftige Lehrer*innen einzustellen. Einzelne Lehrer*innen waren extrem überfordert und damit alleine gelassen. Andere Lehrer*innen waren extreme Anthroposophen mit Teils sehr interessanten Auffassungen. Auch war die Schule geprägt von interner Politik. Das Verhältnis von Lehrer*innen und Schüler*innen war oft distanzlos.
Schulisch empfand ich die Schule als Anspruchslos in allen Bereichen. Didaktisch (bis auf wenige Ausnahmen) schlecht. Das Lerntempo war langsam und stark repetetiv. Gleichzeitig hielt man sich für sehr besonders, da ja "Waldorf". Lernstoff blieb weit hinter dem zurück was an anderen Gymnasien vermittelt wurde. Aber alle kamen durchs Abi. Also war es für einige sicherlich auch gut. Zwei drei Personen leisteten Außerordentliches. In deren Windschatten schwamm der Rest so mit.
Eltern würde ich die Schule nur empfehlen, wenn sie sich bei dem jeweiligen Klassenlehrer sehr sicher fühlen, Lerninhalte und Lernfortschritte auch in den Fächern laufend überprüfen und bereit sind die Schule und die Leherinnen ggf. stark zu unterstützen.
Diese Schule ist abhängig von dem aktiven und kontinuierlichen Engagement der Eltern, die das nötige Feingefühl und die dialogischen Fähigkeiten mitbringen konstruktiv an einer Gestaltung des Schullebens und der Qualität der Lehre mitzuwirken. Lehrer*innen sollten wiederum stärker Unterstützung einfordern und gleichzeitig nicht die Verantwortung auf die Elternschaft abwälzen.
Positiv kann ich die Praktika und Klassenfahrten hervorheben. Auch kann man immer mal wieder mit spannenden Gastlehrer*innen in Kontakt.
Perspektivisch würde ich der Schule zu einer stärkeren Öffnung nach Außen raten, ebenso wie zu einer stärkeren Anbindung an die Initiativen und Aktivitäten anderer Waldorfschulen in der Umgebung (Hessen, Bayern, BW). Zu meiner Zeit erschien mir die Schule sehr isuliert.
Kindergarten und Grundschule gut, danach nichts wie weg
Das Waldoefkonzept hat sehr viele Vorteile, die vor allem Kindern im Kindergarten- und Grubdschulalter zugute kommen. In diesen Lebensphasen ist die Schule wirklich sehr gut und empfehlenswert.
Ab der 5. Klasse, wenn es beginnt "darauf anzukommen", wenn die Eltern hinter die Kulissen gucken, wenn die Schule zeigen muss, dass sie auch organisatorisch bestens funktioniert, sollte man lieber auf eine andere Schule wechseln.
Obwohl die Schule im Vergleich zu anderen Waldorfschulen eher wenig "versteinert" ist und die Mehrheit der Eltern normal sind, gibt es leider in der Verwaltung, in der Lehrerschaft (50%) und bei den Eltern eine Minderheit, die laut und tonangebend ist. Diese Minderheit ist leider hyper-esotherisch bis schwurbelnd und zum Teil querdenkend und gegen alles staatliche. Da Elternarbeit - wie auf jeder Waldorfschule - groß geschrieben wird, und die breite Masse, wie leider so oft und überall, schweigt, bekommt fiese Minderheit ein erhebliches Gewicht.
Last but not least: Macht Euch zwei Dinge klar (nicht wichtig bis zur 4. Klasse): 1. Jede Waldorfschule ist eine integrative Gesamtschule. 2. Waldorfschulen sind zumeist klein, das heisst 1zügig. Ca 20-25 Kinder machen Abitur. Die Auswahl der Leistungskurse ist daher extrem gering bis nicht vorhanden. Wer seinem Kind die Freiheit gaben möchte zu wählen - gerade auch Kurse, für die die Waldorfschulen stehen (Musik, Kunst, Theater, Sport), meldet es besser ab der 5. Klasse auf einer anderen Schule an. Solche LKs wird es gewöhnlich auf Waldoefschulen nie geben können, denn es melden sich schlicht zu wenig Schüler dafür an, als dass sich die Schule einen Lehrer dafür wird leisten können.