Grünauer Gemeinschaftsschule, Berlin
Ein Bewerbungsgespräch zum Vergessen (Erzieherin)
Das Bewerbungsgespräch an der Grünauer Gemeinschaftsschule war… sagen wir mal: aufschlussreich. Nicht im positiven Sinne, aber immerhin erkenntnisreich. Schon beim Betreten merkte man: Hier zählt nicht Kompetenz, sondern Konfusion.
Ich gebe es offen zu: Ich kam zu spät. Nach einem 7-stündigen Arbeitstag in der Kita, voller Einsatz, Kinderlärm und Verantwortung – und dann auch noch im Stau festgehangen. Kein Glanzmoment, klar. Den Fehler sehe ich auch bei mir. Trotzdem hätte ich zumindest ein Mindestmaß an Verständnis erwartet – besonders von Menschen, die sich täglich mit Kindern, Eltern und Lebensrealitäten auseinandersetzen.
Ein besonderes Glanzlicht war die Grundstufenleiterin – offenbar studiert, aber in Sachen Menschenkenntnis und Gesprächsführung leider eher auf Grundschulniveau stehen geblieben. Dass jemand, der beruflich Bildung vermittelt, offensichtlich nicht versteht, warum eine junge (im Gegensatz zu den 2 super lustigen Frauen, die das Gespräch geführt haben) und erfahrene Erzieherin aus der Kita-Praxis gern andere Einblicke gewinnen möchte, ist schon bemerkenswert. Die einfache Antwort auf die einfache Frage: Man möchte sich gern Einblicke in andere pädagogische Arbeitsfelder außerhalb von Kitas gewinnen – insbesondere im schulischen Bereich.
Punkt.
Stattdessen wurde mehrfach irritiert nachgehakt, als hätte ich erklärt, ich wolle Astronautin werden. 1 und 1 zusammenzählen – metaphorisch gesprochen – schien hier eine echte Herausforderung zu sein.
Ich durfte mich für alles rechtfertigen – sogar dafür, dass ich mich trotz längerer Anfahrt überhaupt für die Schule interessiere. Als wäre ein bisschen Fahrtweg in Berlin ein Skandal, und als hätte man als Bewerberin nichts Besseres zu tun, als sich für seine Motivation zu entschuldigen.
Das Ganze wirkte, als wolle man auf Biegen und Brechen ein Haar in der Suppe finden – ganz nach dem Motto: Wenn’s keinen Grund zur Aufregung gibt, dann erfinden wir eben einen.
Der größte Knaller: Mir wurde ernsthaft vorgeworfen, ich sei zu einem früheren Termin nicht erschienen – obwohl ich in meiner E-Mail eindeutig um ein Gespräch am 23. Juni gebeten hatte.
Die Grundstufenleiterin hatte daraus scheinbar den 23. Mai gemacht. Verständlich, Zahlen und Buchstaben können schwierig sein – aber vielleicht wäre ein zweiter Blick auf die E-Mail oder eine kleine Auffrischung im Lesen und Datumserkennen hilfreich gewesen.
Stattdessen wurde ich behandelt, als hätte ich einen Termin versäumt, den ich nie vereinbart hatte. Eine glatte Frechheit, ehrlich gesagt.
Die Krönung nach dem Gespräch: Getuschel und spürbare Ablehnung hinter dem Rücken – wohlgemerkt, während man noch im selben Gebäude war. Sehr professionell. Vielleicht sollten wir das Kapitel “Vorbildfunktion” doch noch mal gemeinsam durchgehen.
Denn das Verhalten der Grundstufenleiterin war ein lebendiges Beispiel dafür, warum man manche Basics der Grundschule vielleicht doch selbst noch mal wiederholen sollte.
Fazit: Ich kam mit Offenheit – und ging mit dem Gefühl, am falschen Ort gelandet zu sein. Wer auf Wertschätzung, Klarheit und echte pädagogische Haltung hofft, sollte seine Bewerbung besser woanders einreichen. Ich habe jedenfalls viel gelernt – vor allem, wo ich nicht arbeiten möchte.
Ich mag meine Schule
Alle sind freundlich und man kann gut lernen.