Leininger-Gymnasium, Grünstadt
Demotivation? Die andere Sicht
Da ich den Beitrag vom 20.11.2024 nicht kommentieren kann, verfasse ich einen eigenen Eintrag, in dem ich zu den Aussagen gerne Stellung beziehe.
Der Beitrag wurde im Herbst 24 verfasst. In einer Zeit, in der alle Unternehmen – und auch alle Schulen – mit hohen Krankheitsständen zu kämpfen hatten. Inwiefern man das mit Demotivation begründen kann, ist mir ein Rätsel. Betrifft die Argumentation alle Unternehmen, oder nur das Leininger Gymnasium? Ich sehe motivierte Lehrkräfte, die versuchen aus der misslichen Lage das Beste zu machen und dabei zum Teil mehr Vertretungsstunden absolvieren, als von ihnen gefordert werden könnte. Bestimmt gibt es auch den ein oder anderen demotivierten Lehrer – wie es in allen Unternehmen nun mal Mitarbeiter gibt, die mehr oder weniger motiviert sind. Gründe dafür können vielfältig sein. Was mich demotivieren würde, sind solche Kommentare von Eltern, die immer nur fordern und keinen Blick für das Gegenüber haben.
Wenn auf Lernrückstände keine Rücksicht genommen würde (sofern sie existieren, ich habe solche noch nicht wahrgenommen), dann müssten klassenweise die Schüler die Schule verlassen. Das ist nicht der Fall. Sicherlich ist ein Gymnasium, vielleicht auch insbesondere das LG mit seinem Anspruch, nicht die richtige Schule für jedes Kind. Es wäre aber fatal, wenn die Schule deswegen ihr Niveau herabsenken würde. Ich habe 2 Kinder auf der Schule. Eines davon hat die komplette Corona-Zeit dort mitgemacht. Ich hatte nie den Eindruck, dass die Schüler hängen gelassen wurden, oder selbst allzu viel Engagement einbringen mussten um den Weg zu schaffen. Sicherlich gab es besonders schwierige Situationen mit langzeiterkrankten Lehrkräften. Aber auch hier wurden Bedenken der Eltern ernst genommen und an Lösungen gearbeitet.
Die Kooperationsangebote des Elternbeirats sind ein Punkt, der mich besonders irritiert. Gerade, weil ich seit Herbst 2023 (und damit den größten Teil der Amtszeit der neuen Schulleitung) die vorsitzende des Elternbeirates bin und das so gar nicht unterschreiben kann. Alle von uns hervorgebrachten Themen wurden ernst genommen und diskutiert. Auch wenn mal gegen unser Anliegen entschieden wurde, konnten wir immer durch die hervorgebrachten Argumente der Schulleitung deren Haltung nachvollziehen und die Entscheidung mittragen. Mit welchen Nebenkriegsschauplätzen wir uns angeblich befassen weiß ich nicht. Ich habe nicht den Eindruck meine Zeit mit Unwichtigem zu vergeuden.
Sicherlich sollte man überlegen, ob das Leininger Gymnasium die richtige Schule für sein Kind ist. Wenn man ein Kind hat, welches keine Freude am Lernen empfindet, bei dem der Grundschullehrer auch eine klare Empfehlung gegen ein Gymnasium ausspricht, sollte man es nicht hier hinschicken, nur weil es verkehrstechnisch günstig liegt und es mit der IGS leider nicht geklappt hat. Auch bei guten Schülern kann sich herausstellen, dass das LG nicht die richtige Schule ist, eine andere Schule passender. Keine Schule kann auf jeden einzelnen Schüler individuell eingehen und sich nach seinen Bedürfnissen richten. Daher ist es gut, dass es die Möglichkeit gibt aus verschiedenen Schulformen und auch verschiedenen Gymnasien die Passende auszuwählen.
Zum Schluss kann man sich dann noch über die Asbestsanierung wundern – von der niemand etwas weiß. Richtig ist, dass die Schule lange verzögert bei der Brandschutzsanierung war. Was aber eine Sache des Schulträgers ist, nicht die Schule zu verantworten hat. Falls diese gemeint sein sollte: diese ist nicht mehr dauerhaft verschoben, sondern findet seit Frühjahr 2024 mit erfreulich gutem Fortschritt statt.
Demotivation allerorten
Das Hauptthema in dieser Schule heißt DEMOTIVATION.
Die Lehrer haben allen Grund demotiviert zu sein, daher kommt es zu überdurchschnittlich vielen Unterrichtsausfällen.
Auf die dadurch bedingten Lernrückstände wird ab der 6. Klasse keinerlei Rücksicht genommen. Kinder, die nicht mitziehen, wird der Wechsel der Schule nahegelegt. Entweder die Kinder legen sich ein dickes Fell zu oder sind verloren.
Der Wechsel in der Direktion verschlimmert das Problem anstatt es zu verbessern. Kooperationsangeboten des Elternbeirats steht man derart gegenüber, dass der Fokus des Interesses auf Nebenkriegsschauplätze geleitet wird.
Man sollte genau überlegen, ob man seinem Kind zumuten will, diese Schule jahrelang zu besuchen und die Zustände und Demotivationsstrategie dort zu einem prägenden Kindheits-Ereignis seines Nachwuchses machen möchte.
Von den engen Klassenzimmern und dem baulichen Zustand der Schule (Asbest-Sanierung wird dauerhaft verschoben) ganz zu schweigen.