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Clara-Schumann-Gymnasium, Bonn

Gesamtnote 6,0

Schicken Sie auf keinem Fall Ihre Kinder auf diese

Ich möchte alle Eltern warnen, die vorhaben, ihr Kind auf diese Schule zu schicken.
Mein Kind hat die Schule besucht und ich bin erschüttert, wie die Schule mit dem Thema Mobbing umgegangen ist. Mein Kind ist von Mitschülern über Monate gemobbt und dabei auch wiederholt übelst körperlich attackiert worden.

Es ist weder den Lehrern, noch der Schulleitung gelungen, das Mobbing in den Griff zu bekommen. Die Schule ist völlig überfordert gewesen und ist aus meiner Sicht inkompetent und sogar verantwortungslos mit der Situation umgegangen. Meinem Kind ist von der Schule im Enddefekt zu Unrecht selbst die Schuld dafür gegeben worden, dass es gemobbt worden ist. Es blieb für mich keine andere Lösung, als mein Kind von der Schule zu nehmen. Auf der neuen Schule geht es meinem Kind gut und es fühlt sich nach einer langen Leidenszeit endlich wieder wohl.

Ich habe inzwischen gehört, dass es in der Vergangenheit auch andere gravierende Mobbingvorfälle auf der Schule gegeben hat. Die Schulleitung hat die Situation meiner Meinung nach nicht unter Kontrolle und sieht dem Ganzen nur hilflos zu. Da die Situation für mich als Mutter sehr schlimm gewesen ist, habe ich mich aus sozialer Verantwortung dazu entschlossen, das Schulministerium einzuschalten, damit anderen Kindern nicht das Gleiche geschieht wie meinem Kind.

Als Mutter darf wann erwarten, dass sich die Lehrer während der Schulzeit um die Kinder kümmern und die Kinder in der Schule gut geschützt sind. Unsere Kinder sind schließlich das Kostbarste was wir haben! Mit dieser Annahme liegt man in dieser Schule jedoch völlig falsch. Statt frühzeitig zu intervenieren und Mobbing bereits im Keim zu ersticken, schauen die Lehrer und die Schulleitung, und das ist meine Erfahrung, einfach weg und deklarieren das gemobbte Kind nachher selbst zum Provokateur, der an allem selbst Schuld ist.

Da ich weiss dass mein Kind nicht als einziges betroffen ist, bitte ich alle
ehemalig und aktuell von Mobbing Betroffenen bzw. deren Eltern, sich an mich zu wenden. Wir
müssen gemeinsam etwas unternehmen, um anderen Kindern das gleiche Schicksal zu ersparen.

Gesamtnote 3,8

Mehr Schein als Sein!

Von der beeindruckenden Präsentation des Clara-Schumann-Gymnasium auf der Website sollte man sich nicht zu dem Irrglauben verleiten lassen, das eigene Kind könne auf dieser Schule das angepriesene "menschliches Miteinander" erleben, das der Entfaltung seiner individuellen Persönlichkeit dienen soll. Konzepte mit ausführlichen Erläuterungen und Schaubildern suggerieren, es gäbe pädagogische Ansätze, um das einzelne Kind in seinen individuellen Begabungen zu fördern. Im Schulalltag erlebbar ist das jedoch keineswegs.

In unterschiedlichen Fächern werden die SuS beispielsweise regelmäßig zu Gruppenarbeiten eingeteilt. Ob die Teamarbeit funktioniert, sich einige drücken oder schlicht die Mehrheit ohne Rücksicht auf das (richtige) Ergebnis dominiert, interessiert die Lehrkräfte nicht. Was lernt ein Kind, das regelmäßig von Erwachsenen zu ineffektiver Gruppenarbeit genötigt wird, die dann mit einer (schlechten) Note für alle honoriert wird? Im Sportunterricht soll ein Mädchen mit Jungen Basketball üben und wird von den Jungen im Team nicht ein einziges Mal angespielt, was der Lehrer nicht kommentiert. Wofür er das Mädchen anschließend mit "befriedigend" bewertet? Unklar. Sexualisierte Peergewalt wird tabuisiert, die Mühe Vorfälle bei Lehrkraft oder Schulleitung zu melden, kann man sich sparen. Es gibt keine klare Haltung von Null Toleranz für (sexualisierte) Peergewalt von Schulleitung, Lehrkräften, SuS und Eltern. Mit dem verpflichtenden Angebot eines „Selbstbehauptungskurses“ scheint das Thema pädagogisch abgehakt zu sein.

Es gibt eine Lehrerin, die für Gewaltprävention und Mobbingintervention verantwortlich ist. Zugleich aber auch Lehrkräfte, die „Strebern“ früher selbst „einen Spruch mitgegeben haben“. Die greifen natürlich nicht ein, wenn leistungsstarke SuS in ihrem Unterricht angegangen werden. Oder Lehrkräfte, die so über Eltern oder Kolleg*innen lästern, dass SuS bzw. Eltern es mitbekommen. Das eigene Mobbingverhalten hat Vorbildfunktion, das ist offensichtlich nicht allen Lehrkräften (und Eltern) klar. Auch der laxe Umgang mit Regeln fördert Mobbingprozesse. Es gibt zwar eine Hausordnung, die von Kind und Eltern unterschrieben werden muss. Eine Farce, denn schnell stellte sich heraus, dass Fünftklässler*innen beispielsweise das Handyverbot nicht einhalten und im Klassenzimmer fotografiert, gefilmt, gespielt, Musik gehört und per WhatsApp kommuniziert wird, solange keine Lehrkraft in Sicht ist. Das wissen die Lehrkräfte auch, die angekündigten „erzieherischen Maßnahmen“ erfolgen jedoch nicht. Da die Verhaltensregeln somit nicht verbindlich sind, wird das Ziel, ein respektvolles schulisches Miteinander zu gewährleisten und ein gutes Lernklima zu sichern, leider nicht erreicht.

Der Erkenntnis der Mobbingforschung, dass allein Cliquenbildung Mobbingprozesse auslösen kann, scheint sich das Clara-Schumann-Gymnasium nicht zu stellen. Es setzt auf die systemische Mobbing-Intervention von Konflikt-Kultur, dass die SuS dahingehend manipuliert, Mitleid mit dem Opfer zu haben. Obwohl aus der Mobbingforschung bekannt ist, dass Mobbing kein Konflikt ist und unstrittig sein sollte, dass man einen Mangel an Respekt nicht mit Mitleid heilen kann. Wem es wichtig ist, Kinder für Manipulation (durch Werbung, Mobber*innen, wohlmeinende Pädagog*innen, Loverboys, etc.) zu sensibilisieren, sollte sich andere Gymnasien anschauen. Rollenbilder werden nicht kritisch reflektiert, selbst wenn eine Mädchenclique nur um Mode, Kosmetik, Instagram, usw. kreist und bereits deutliche Zeichen von Ess-Störungen erkennbar sind. Leidet das Kind jedoch an Übergewicht, kontaktiert die Sport-Lehrkraft die Eltern. Zweierlei Maß in Bezug auf die Gesundheit.

In der Rubrik „Aktuelle News“ berichtet das Clara-Schumann-Gymnasium über besondere Leistungen von SuS und veröffentlicht i. d. Regel Vorname, Nachname und Klassenangabe. Das wirkt auf den ersten Blick positiv, wenn man aber dort SuS sieht, von denen man weiß, dass sie gemobbt wurden, denkt man eher an narzisstischen Missbrauch. Ob es im Interesse der SuS ist, dass jedermann Informationen hat, mit denen er nach ihnen fragen oder sie am Schultor abpassen kann, können Eltern selbst entscheiden.